Zum Chorprojekt "share your joy" lud der Gospelchor "in Spirit" am Samstagabend beim Konzert ein. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Gospelchor "in Spirit" liefert in der Versöhnungskirche ein mitreißendes Programm ab

Von Vera Bender

Als außergewöhnlich könnte man das Konzert "Share your joy" des Burladinger Gospelchors "in Spirit" am Samstagabend in der Versöhnungskirche bezeichnen – in vielerlei Hinsicht.

Burladingen . Der Termin, zum Ausklang des Winters statt wie sonst zu Beginn des Winters, sei für den Chor recht ungewöhnlich, meinte Chorsprecher Reinhard Will in seiner Begrüßung am Samstagabend. Aber das allein machte das stimmungsvolle Konzert noch nicht zu etwas Besonderem. Es war die Auswahl der Vorträge, die Darbietung der Songs und die Soloeinlagen, die für eine ganz besondere Stimmung in der evangelischen Kirche sorgten. Dazu noch zeigte sich Chorleiter Anton Roggenstein äußerst humorvoll und spontan.

Die 24 Sängerinnen und Sänger hatten mehr als offensichtlich große Freude am Gesang, was sich auf das Publikum übertrug. Dieses hätte zwar ruhig zahlreicher sein dürfen, doch viele Freunde des Gesangs waren zeitgleich bei einer Parallelveranstaltung in Gauselfingen eingebunden.

Wer da war, war mit dem Herzen dabei. Schließlich präsentierte "In spirit" eben solche roten Papierherzen, als sie den Beatles-Song "All you need is love" anstimmten. Man habe für "special effects" keinerlei Mühen und Kosten gescheut, hatte zuvor Anton Roggenstein augenzwinkernd angekündigt. Er begleitete den Chor am Keyboard, sang selbst mit, übernahm hin und wieder Soloeinlagen und kommentierte spontan so manchen Vortrag.

Zuhörer geraten ins Träumen

"Adiemus" von Karl Jenkins weckte die Emotionen, ließ die Zuhörer ins Träumen geraten und war einer von vielen Songs, der das Konzert so außergewöhnlich machte. Dazu trug auch Birgit Flad mit ihrem Solo "When the children cry" bei. Ein gefühlvolles Lied, das gekonnt vorgetragen wurde. Steigerung nicht mehr möglich? Oh doch! "Halleluja" von Leonard Cohen ist an sich schon ein gefühlvolles Stück. Doch die 16-jährige Lea Vergari trug es derart leidenschaftlich vor, dass einem fast die Tränen kamen.

Noch dazu wurde sie anfangs bei ihrem wundervollen Gesang durch ihre Mutter Ursula unterstützt. Das Publikum war nicht mehr zu halten. Und dann hatte sich Lea gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Anna ein Duett zum wundervollen Song "Say Something" ausgesucht. Nun stockte den Besuchern endgültig der Atem, so wunderschön war dieser Vortrag.

Egal, was "In spirit" zum Besten gab, es war fantastisch. Zu "All of me" von John Legend meinte der Chorleiter: "Wir werden von Mal zu Mal besser und wollen Ihnen diesen Song nicht vorenthalten." Was für eine gute Entscheidung! Es war eben nicht das Gospel-Standardprogramm, das die Sänger lieferten. Man wolle möglichst viele Menschen dazu animieren, mitzumachen, sagte Chorsprecher Will.Vier Chöre haben sich für dieses Projekt unter der Gesamtleitung von Roggenstein zusammengeschlossen. Und für jeden potenziellen Interessenten gibt es neben einer Schnuppermöglichkeit auch einen Paten, der dem Neulingen zur Seite steht. Das Mitmachen verpflichte zu nichts, so Will.

Im Mai soll es dann ein Konzert in Rottenburg und im Juni eines in Albstadt geben – bei denen man die Freude am Singen mit noch mehr teilen könne.