Die Schafe, die hinter dem Gebäude auf der Wiese grasen, sind alle handzahm und lassen sich streicheln. Foto: Erika Rapthel-Kieser

Gebäude für Zwecke ideal. Anwesen in Windeseile für Gäste hergerichtet.

Burladingen-Hausen - In der großen Scheune gab es eine große Tafel mit Kaffee, Kuchen und deftigem Vesper, und draußen saßen die Senioren und tummelten sich die Vierbeiner. Im Engelswies im Haus von Sandra Topler gab es die ersten Begegnungen zwischen Mensch und Tier.

Fast so, wie die Vorsitzende des Vereins Pfotenengel es sich vor Wochen noch gewünscht hatte. Zwar darf sie in dem Gebäude keine Hunde unterbringen, ein Seniorenheim für Hunde und Katzen wird es also nicht sein, aber Toplers Wunsch, hier eine Begegnungsstätte für alte und junge Menschen mit Tieren zu schaffen, scheint schon in Erfüllung gegangen zu sein.

Das Gebäude sei für diese Zwecke ideal, sagt sie während eines Rundgangs durch die Zimmer. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Armin Klaiber und dem Team freiwilliger Helfer des Vereins hat Topler das Anwesen in Windeseile so hergerichtet, dass die ersten Senioren und Tierschützer mal eingeladen werden konnten. "Wir haben ein wirklich tolles Team", lobt sie den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer. Die haben die ersten Zimmer gestrichen und hübsch eingerichtet, da kann es auch mal Termine bei schlechtem Wetter geben.

Schafe sind alle handzahm und lassen sich streicheln

Eine Küche war im Gebäude schon eingebaut, eine weitere wurde für das zweigeschossige Gebäude gestiftet, und die 47-jährige Sandra Topler steht auch schon mit einem Kindergarten in Kontakt, der auf dem Gelände ein kleines Projekt starten will.

Dass die Schafe, die da hinter dem Gebäude auf der Wiese grasen, alle handzahm sind und sich streicheln lassen, kommt da gerade recht. "Von denen sind viele mit der Flasche aufgezogen worden", erzählt die Tierschützerin und ruft einige der Schäfchen ans Fenster des Untergeschosses, verteilt Apfelstückchen und Streicheleinheiten. Derweil sitzen einige Senioren und Tierschützer mit ihren Pflegehunden draußen unter dem Sonnenschirm und genießen den sonnigen Herbsttag.

Mit dabei war einer, der sich über die neue Entwicklung in dem landwirtschaftlichen Anwesen besonders freut: der ehemalige "Schützen"-Wirt Konrad Kuster. Der sitzt mittlerweile zwar im Rollstuhl, aber sein alter Freund Josef Musler hat ihn an diesem Tag hergebracht, damit er dabei sein kann. Denn Kuster hat 88 Jahre in dem Haus gelebt und es erst vor kurzem an Sandra Topler verkauft. Dass sich hier jetzt wieder Tiere tummeln, das alte und junge Menschen hier zusammenkommen, freut den ehemaligen Wirt ganz besonders.

Und hinter dem Haus, so verspricht es Sandra Topler, wird es bald eine Rollstuhlrampe geben. Dann kann der Winter kommen - und weitere Senioren auch.