Der Zustand des Sportgeländes "Auf Schnait" nach der Futtersuche einer Wildschweinrotte ist nicht besonders schön anzusehen. Foto: Ortschaftsverwaltung Hausen

Instandsetzungskosten liegen im sechstelligen Bereich. Kommt künftig eine Umzäunung?

Burladingen-Hausen. Auf dem Hausener Sportplatz wird in erster Linie aktiv Fußball gespielt. Eine nicht gewünschte Aktivität entwickelte allerdings eine Horde Wildschweine, die auf der Suche nach Futter den Platz umwühlte und Schäden hinterließ, die nicht einfach zu beheben sind.

Ein Thema, mit dem sich der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Dienstagabend eingehend beschäftigte. Dazu entwickelte sich, wobei sich auch Vertreter des Sportvereines und der Jägerschaft zu Wort melden konnten, eine sachliche Debatte.

Die Wildschweinrotte hat das Sportgelände auf der Suche nach Nahrung mit etwa 20 Zentimeter tiefen Gräben durchzogen. Betroffen sind etwa zwei Drittel des Hauptplatzes und fast der ganze Trainingsplatz. Die Instandsetzung wird nicht einfach und teuer, und wer für die Kosten aufkommen soll oder muss, konnte in der Sitzung nicht geklärt werden.

Die Gesetzeslage ist nicht klar definiert

Ortsvorsteher Erwin Staiger hatte sich vor der Sitzung eingehend bei der Stadtverwaltung und auch im Internet über die Gesetzeslage informiert, diese, so seine Aussage, sei nicht eindeutig, da es teilweise an Definitionen fehle.

Einerseits müssen sich der Sportverein als Geschädigter und die Jägerschaft im Rahmen des Pachtvertrages über eine Regulierung einigen, andererseits tritt die Frage auf, ob es sich bei dem Sportgelände um einen bejagbaren oder befriedeten Bereich handelt. Letzteres trifft nicht zu, befriedet ist nur der Ortsbereich. Nach dem neuen Jagdgesetz gibt es den Begriff Sportplatz nicht. Dort gibt es nur den Begriff "Sonderkulturen", wozu Pflanzgärten gehören. Ob der Sportplatz eine solche Sonderkultur ist, bleibe unklar.

Die Stadtverwaltung sieht sich bislang bezüglich einer Schadensregulierung außen vor, notfalls müssten sich Juristen um eine Klärung kümmern. Abhilfe für künftige Schäden dieser Art könnte eine Umzäunung bieten, welche bislang seitens des Naturschutzes untersagt wurde.

Frage nach dem Schutz vor Wildschweinen offen

Der Schaden bleibe wohl am Sportverein als Betreiber hängen, so der Ortsvorsteher. Dem bleibe dann die Möglichkeit, die Stadt um einen Zuschuss zu bitten und beim WLSB zu eruieren, welche Zuschussmöglichkeiten es gibt. Dabei wird seitens des Ortschaftsrates Unterstützung zugesagt, denn Hausen will seinen Sportplatz behalten.

Bei der Nennung der Instandsetzungskosten, die von Fachfirmen ermittelt wurden, stockte allerdings allen der Atem: diese liegen im sechsstelligen Bereich. Bleibt allerdings anzumerken, dass dann ein Top-Platz entsteht wie er vorher nicht vorhanden war und als solcher nicht als Schaden zu regulieren sein wird.

Was man auch tut, immer bleibt die Frage, wie man sich künftig vor den sich rapide vermehrenden Wildschweinen schützt. Der Ortschaftsrat stellte die Beschlussfassung zurück bis der Schnee weg ist und Klarheit darüber besteht, ob ein Zaun möglich ist.