Kultur: "Potpourri" im Kloster / Werkschau in Mariaberg mit neuen Werken bis zum 13. März

Gammertingen-Mariaberg (zr). Kürzlich wurde unter dem Titel "Potpourri" die diesjährige Werkschau in Mariaberg eröffnet. Im Kreuzgang werden bis 13. März die aktuellen Arbeiten aus dem Atelier 5, dem Kunstkeller des Mariaberger Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (ehemals Sonderschulen), dem Offenen Atelier und der Dienstagsweber präsentiert.

Nach der Begrüßung durch den Mariaberger Vorstand Michael Sachs, führte die Kunsttherapeutin Sonja Weiß in die Ausstellung ein. Den musikalischen Rahmen setzte der Liedermacher Markus Mielert. "Pot pourri" – ein Begriff aus dem Französischen, wörtlich zu übersetzen mit "verdorbener" oder "verfaulter Topf". Potpourri – ebenso jedoch der Begriff für ein Arrangement aus wohlriechenden Blumen und Gewürzen, das den Raum mit Duft erfüllt.

Olfaktorisch ganz kontrastreich, will die Werkschau dem Begriff die erfreuliche Seite abringen und mit dem in Verbindung bringen, was seit dem ersten Advent die Klostergänge schmückt: Frische, farbenprächtige Kunst aus den Mariaberger Kunstateliers, herausgeputzt und absolut sehenswert.

Darüber hinaus ist ein Potpourri in der Musik ein Mix verschiedener Kompositionen unterschiedlichster Machart. Eine passende Metapher für die kunterbunte Kunst, die von den einzelnen Künstlerinnen und Künstlern gezaubert und einmal jährlich in den Klosterfluren gezeigt wird.

Unberührt von den Tendenzen jeweils zeitgenössischer Kunstentwicklung, haben sich die Künstlerinnen und Künstler aus dem Atelier 5 eine besondere Ursprünglichkeit des Bilderschaffens bewahrt. Ihre Bilder und Skulpturen kommen aus dem inneren Erleben und zeugen in ihrer Unmittelbarkeit und unkonventionellen Bildsprache von unbeirrbarer, schöpferischer Kraft.

Gratwanderungen zwischen untergründigem Humor und gleichzeitig großer Ernsthaftigkeit werden gemeistert. Die Menschen mit einer geistigen oder psychischen Behinderung schaffen abseits des offiziellen Kunstmarktes Schöpfungen von großer Eindringlichkeit und Überzeugungskraft. Das Atelier 5 steht unter der Leitung von Svenja Keller.

Der Kunstkeller des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Mariaberg ist ein zusätzliches therapeutisch-pädagogisches Angebot unter der Leitung von Birgit Scheel. Das Experimentieren mit Farben und die kreative Umsetzung bestimmter Themen regt zum Erforschen, Bewusstwerden und Reflektieren der inneren und äußeren Erlebniswelt an.

Die jungen Künstlerinnen und Künstler zeichnen Wesen aus Fantasiewelten, Tiere und Menschen, Pflanzen und Objekte. Das Ergebnis sind bemerkenswerte und bewegende Bilder voll Leuchtkraft und Ausdrucksstärke.

Im Offenen Atelier treffen sich zweimal die Woche Künstler mit und ohne Handicap zum gemeinsamen Kreativ-Werden. Alle arbeiten aber auch hier an ihren eigenen Themen und lassen sich von der Vielfalt im Atelier inspirieren. Das Kreativangebot wird angeleitet von Ina Schindele und Svenja Keller.

Die Dienstagsweber treffen sich wöchentlich, um unter der Leitung von Sybille Weber gemeinsam Fäden kunstvoll zu verkreuzen. Neben Handtüchern und Teppichen entstehen auch wundersame Kunstwerke in leuchtenden Farben.

 Die Werkschau ist im Klostergebäude Mariaberg bis einschließlich 13. März montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 15 Uhr zu besichtigen.