Hygienische Qualität nur "ausreichend": die Badestelle der Lauchert beim Bürgerhaus in Hörschwag. Foto: Archiv

Landratsamt gibt Ergebnis von Gewässerprüfung bekannt: "Erhöhte mikrobiologische Befunde".

Burladingen-Hörschwag - An 97 Prozent der Badestellen im Land steht einem Sprung ins kühle Nass eigentlich nichts im Weg: Fast alle Badestellen im Südwesten sind gut zum Baden geeignet. Doch es gibt auch Ausnahmen, Burladingen gehört dazu.

Einmal "mangelhaft", fünfmal "ausreichend", ansonsten prima Noten: 97 Prozent der mehr als 300 regelmäßig auf ihre Hygiene kontrollierten Badestellen im Südwesten sind nach den jüngsten Untersuchungen zumindest "gut" zum Baden geeignet. "Einem unbeschwerten Badevergnügen im Land steht demnach nichts entgegen", sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag. Vom Baden in Flüssen – abgesehenen von ausgewiesenen Badestellen – rät er jedoch ab.

Insgesamt wurden in der vergangenen Saison an 312 Badestellen Proben gezogen. Die hygienische Qualität von fünf Badestellen im Land wurde diesmal nur mit "ausreichend" bewertet: dazu gehört ein Badegewässer in Burladingen. Dabei handelt es sich um die Flussbadestelle der Lauchert in Hörschwag. Der dortige Wassergarten beim Bürgerhaus ist eines von sechs gelisteten Badegewässern im Zollernalbkreis.

Wie das Landratsamt am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, wird die Flussbadestelle "Lauchert" in Hörschwag vom Gesundheitsamt nach der Badegewässerverordnung von Baden-Württemberg in regelmäßigen Abständen "beprobt". Die mikrobiologischen Befunde von der letzten Badesaison 2017 und die der drei vorhergehenden fließen gemäß der EU-Badegewässerrichtlinie (umgesetzt in der Badegewässerverordnung) in einem vorgegebenen mathematischen Rechenmodel in die Bewertung der Gewässer ein.

Bei Flussbadestellen "wirken sich häufig – insbesondere bei starken Niederschlägen – landwirtschaftliche Abschwemmungen und Regenüberläufe aus", so das Landratsamt. Dies sei die Ursache erhöhter mikrobiologischer Befunde bei vielen Flussbadestellen, und deshalb schwankten die Messergebnisse an Flussbadestellen stärker als bei Seen.

Zuletzt hatten zwei Badestellen aus Baden-Württemberg sogar europaweit für negative Schlagzeilen gesorgt. Die EU riet in ihrem Bericht sowohl vom Baden im Finsterroter See in Wüstenrot bei Heilbronn als auch an der Kocherbadebucht in Künzelsau ab. Geschwommen wird dort nicht mehr: beide Badestellen werden im Bericht des Landes nur noch als "geschlossen" geführt.

Die Gesundheitsämter entnehmen bei den Badestellen in der Regel während der Saison mindestens einmal im Monat Wasserproben, wie das Ministerium erklärte. Da Wolkenbrüche jederzeit Keime oder Schadstoffen einschwemmen könnten, gelte es, stets auch aktuelle Badewarnungen zu beachten -– etwa im Internet auf einer Badegewässerkarte.