Auf dem Sockel des inzwischen massiven Feldkreuzes ist Einiges aus seiner bewegten Geschichte nachzulesen. Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder Bote

Freveltat: Christliches Symbol abgebrochen und in den Wald geworfen / Die Gläubigen waren damals sehr erschüttert

Vandalismus hat es schon in früheren Zeiten gegeben. Vor 80 Jahren fiel ihm ein eisernes Feldkreuz auf dem Weg nach Bitz zum Opfer.

Burladingen. Schon auf alten Flurkarten von 1862 ist zu sehen, dass an der Straße von Burladingen nach Bitz ein Feldkreuz stand. Dass es vor fast genau 80 Jahren einer Freveltat zum Opfer fiel, hat damals die Gläubigen in Burladingen und Hermannsdorf erschüttert, denn über die Jahrzehnte hinweg war dieses christliche Symbol immer erhalten worden und hatte seinen angestammten Platz.

Die Zahl 1901 auf dem Steinsockel weist noch heute darauf hin, dass in diesem Jahr das damals verwitterte Holzkreuz durch einen schweren Steinsockel und ein hohes Eisenkreuz ersetzt wurde. Im Juni 1941 wurde es aber – vermutlich durch Mitglieder der Waffen-SS – abgebrochen und in den Wald geworfen. Die zweite Zahl auf dem Sockel, das Jahr 1941, erinnert an dieses Ereignis.

Der damalige Ortspfarrer Richard Biener meldete die frevelhafte Tat am 5. Juni 1941 schriftlich an das Erzbischöfliche Ordinariat in Freiburg. In seinem Schreiben nennt Biener auch die Vermutung, dass die Tat von Mitgliedern der Waffen-SS verübt worden sei.

Drei Männer verlangten in jener Nacht nach Bier

Drei Männer hatten in Hermannsdorf in jener Nacht in einer Wirtschaft Bier verlangt und nicht bekommen. Irgendwann in der Nacht kehrten sie zurück und "weckten die Leute durch Schlagen an die Türen und Fensterläden", heißt es in Bieners Bericht.

Anton Michel und Willi Schairer reparierten nach diesem Vorfall im Jahr 1941 das Kreuz und stellten es wieder auf. 1978 ging dann beim Pfarramt Burladingen eine anonyme Spende in Höhe von 200 Mark ein, damit man das Kreuz erneuern solle.

Mit Hilfe weiterer Spenden und auf Vermittlung von Meinrad Mauz wurde das Kreuz von April bis November 1979 restauriert und am 4. November desselben Jahres wurde der neu vergoldete Christuskörper wieder am Kreuz angebracht.

Der damalige Pfarrer Anton Weber ging bei der Wiederanbringung auf die Geschichte des Kreuzes und auf die Bedeutung der Feldkreuze im Allgemeinen ein. Dieses Kreuz war früher die erste Station bei der Flurprozession für die Filialgemeinde Hermannsdorf.