Viele tausend Liter Heizöl fließen in jedem Jahr durch die Anlage. Zudem sind viele Rohre nicht dicht. Foto: Schwarzwälder Bote

Räume funktionieren, sind energetisch aber von vorgestern. Erneuerung wird seit Jahren verschoben.

Burladingen-Hausen - In Hausen wartet man darauf, dass die Gauselfinger zu Potte kommen. Denn wenn die über ihre Turn- und Festhalle entschieden haben, ob Neubau oder Renovierung und dieses Projekt dann abgeschlossen ist, steht die Hausener Turn- und Festhalle auf der Liste.

Die Sanierung dieser Halle wurde schon mehrmals verschoben. "Es funktioniert ja alles und die Ausstattung ist auch komplett", stellt Erwin Staiger, Ortsvorsteher von Hausen beim Rundgang durch die gute Stube des Ortes klar. Gebaut wurde die Halle Anfang der 80er Jahre. Weil es bei Regen Probleme mit dem Flachdach gab, wurde 1996 dann ein Satteldach drauf gesetzt. "Seitdem", so Staiger "war Ruh". Das größte Problem, das die Hausener Halle bereitet, sind wohl ihre Heizkosten. Denn energetisch gesehen ist sie mit ihrer großen Fensterfront und der nicht vorhandenen Isolierung von vorgestern.

So fließen jährlich viele tausend Liter Heizöl dahin, damit die gute Stube auch warm ist. Und an heißen Tagen heizt sie sich auf und drinnen herrscht "dicke Luft", erzählt der Ortsvorsteher. 2011 wurde dann bei einem Fachmann ein Sanierungskonzept aufgegeben. Der hatte auch gleich den Kostenaufwand berechnet. 94 .000 Euro veranschlagte er vor rund acht Jahren. 2016 war die Halle dann mal im Burladinger Haushalt drin. Saniert wurde sie nicht. Die Überschwemmung der Festhalle in Stetten unter Holstein kam dazwischen, alle anderen Hallen, wie Ringingen, Gauselfingen und auch Hausen, wurden nach hinten geschoben.

Dass 94.000 Euro für die Sanierung ausreichen, glaubt in Hausen keiner

In Hausen behalf man sich, damit keine akuten Mängel auftreten, mit kleinen Reparaturen. Der Vorraum wurde frisch gestrichen, die Haustüre ausgetauscht, Deckenbeleuchtung und Windfang erneuert und in den Duschräumen werden immer mal wieder die Mischer ausgetauscht.

Und wenn eine von den Heizungsleitungen mal wieder so durchgerostet ist, dass sie schlapp macht, behilft sich der Hausmeister mit Reparatur-Muffen über den schadhaften Stellen oder stellt Eimerchen auf, um das Wasser aufzufangen.

Mittlerweile sind aber auch die großen Holzrahmen der Fenster morsch und durchgefault. Mit Schönheitspflästerchen ist da nichts mehr zu machen. Trotzdem: "Funktionstüchtig" nennt der Ortsvorsteher die Halle. Und das muss sie auch sein. Denn sie ist "gut ausgelastet" und "sehr gut belegt". Vormittags findet der Sportunterricht der Schulen statt, nachmittags geben sich VHS-Gruppen oder die Abteilungen des TSV Hausen, die Jugendfeuerwehr sowie die Seniorengymnastik des DRK ein Stelldichein.

Dass 94.000 Euro ausreichen, um die Halle zu sanieren, das glaubt in Hausen nun allerdings keiner mehr. "Da müssen Fachleute eine kritische Bestandsaufnahme machen darüber, was notwendig ist, was bleiben kann und was erneuert werden muss", sagt Erwin Staiger. Der ehemalige Bankfachmann weiß: "Immobilien gehören von Zeit zu Zeit aktualisiert – das länger rausschieben wird letztlich teurer."