Gut 300 tote Fische hat Gerhard Kanz in der Fehla entdeckt. Der Fluss ist aus mysteriösen Gründen trocken. Foto: Pfister

Wo ist das Wasser hin. Fehla auf 500 Meter trocken. Stadt will Ursachen nachgehen.

Burladingen - Am Montag trafen sich der Sprecher der Sportfischergemeinschaft Gerhard Kanz, von der Stadt Sachgebietsleiter Bautechnik Thorsten Bung, Rolf Mathe vom Bauhof und Heiko Engel, Betriebsleiter der Kläranlage, um das Desaster zu analysieren. Kanz ist zerknirscht: Ausgerechnet im Jahr des 30-jährigen Bestehens der Sportfischergemeinschaft passiert so etwas. "250. 000 Euro haben wir in die Fehla verbaut und dann kommt so was."

Aus bislang unerklärlichen Gründen fehlt auf 500 Metern der Fehla einfach das Bachwasser. Aber warum? Ein Erdbeben ist auszuschließen. Dem Zustand der Fische nach zu urteilen, ereignete sich der Vorfall in Wasserschutzzone II vor zwei bis drei Tagen. Das Wasser muss zügig gegangen sein, urteilt Gerhard Kanz. Rund 150 Bachforellen und ebenso viele Mühlkoppen dürften verendet sein.

Der finanzielle Schaden dürfte rund 500 Euro betragen, weit größer ist aber der ideelle Schaden. Es handelt sich um eigen gewachsene Fische.

Mit der Kläranlage, soviel steht fest, hat der Wasserverlust ebenfalls nichts zu tun. Dort ist laut Heiko Engel alles in Ordnung. Er zeichnet das Wetter auf und es stehen 30 Wochen Trockenwetter zu Buche. Doch das allein darf nicht ausschlaggebend sein, denn an anderen Stellen führt die Fehla weiterhin Wasser.

Ein weiterer Anlieger ist der Abwasserzweckverband. Er verkauft, so meint Gerhard Kanz zu wissen, Trinkwasser nach Haigerloch und Balingen. Ob hier zu viel Wasser entzogen wurde? Gerhard Kanz weiß es nicht, er will im Moment niemanden für den Vorfall verantwortlich machen.

Die Stadt will der Ursache nachgehen

Die Stadt will der Sache jedenfalls weiter nachgehen. Zunächst, so Bung, werden die übrigen Wasserstände geprüft. Aber jetzt müssen erst einmal die Fischkadaver aus der Fehla entfernt werden.

Die Sportfischergemeinschaft Gauselfingen hat sich vor 30 Jahren im Juli 1985, bestehend aus neun Fischern, das Ziel gesetzt, die Fehla von einem Abwasserkanal zu einem naturnahen fisch- und vogelreichen Gewässer herzustellen.

Im Juli 1985 wurde der Pachtvertrag für die Bachpatenschaft unterzeichnet und schon im November holte das erste große Fischsterben die Gemeinschaft ein. Hunderte Kilo toter Fisch wurden von den Fischern aus der Fehla gezogen. Untersuchungen in der Landesuntersuchungsanstalt Aulendorf hatten ergeben, dass die Fische ungenießbar sind.