Neben den Handwerkern waren auch viele Freunde des Lindenhof-Theaters zum Richtfest gekommen. Foto: Lindenhof Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Gestern Richtfest am Erweiterungsbau des Lindenhofs / Mitarbeiter voller Vorfreude

Die Zimmermänner haben das Dach des Anbaus am Theater Lindenhof erstellt: Gestern Nachmittag wurde Richtfest in Melchingen gefeiert.

Burladingen-Melchingen. Auf dem neuen Anbau des Theaters Lindenhof prangte ein Baum, geschmückt mit bunten Tüchern. Geschäftsführer und Zimmermeister Hartmut Werner leitete mit Liedern und einer Ansprache durch die Zeremonie. Zum Abschluss wurde das leere Glas vom Dach geschleuderte, was den Bauherren Glück und Segen bringen soll.

Intendant Stefan Hallmayer war sichtlich gerührt, dass so viele Gäste zur Feier erschienen waren. Neben den Handwerkern waren viele Freunde des Theaters gekommen. Seit mehr als zehn Jahren plant die Theaterleitung die Erweiterung. Daher war das Richtfest, das konnte man spüren, ein ganz besonderer Moment für die Intendanten.

Seit Mai 2017 wird gebaut

Mit den Worten "Komm! ins offene Freund" leitete Intendant Bernhard Hurm seine Ansprache im voll besetzten neuen Foyer ein. Das Gedicht "Der Gang aufs Land" war und ist für die Theatermacher immer noch Leitspruch für ihre Kulturarbeit.

Stefan Hallmayer betonte die Herausforderung, den Spielbetrieb und den Umbau so zu koordinieren, dass "beides im Fluss bleibt". Sowohl der Zeitplan als auch die Mehrkosten hielten sich im Rahmen. Allerdings betonte er auch, dass anders als bei Stadttheatern in einem Privattheater die Mehrkosten des Umbaus aus eigener Kasse gestemmt werden müssten.

Seit Mai 2017 wird im Theater umgebaut. Bereits seit Dezember vergangenen Jahres steht das neue Foyer als Verbindung zwischen Haupthaus und Scheune, das Foyer dient gleichzeitig als neuer Empfangsraum. Seit Frühjahr dieses Jahres wird am neuen Erweiterungsbau gearbeitet. Hinter der Theaterscheune entsteht ein Versorgungstrakt mit Lasten- und Personenaufzug sowie eine Probebühne.

Die Mitarbeiter des Lindenhofs sind voller Vorfreude auf die neuen Räumlichkeiten. Im Moment ist die Verwaltung ausgelagert, der Arbeitsalltag besteht aus einem ständigen Hin und Her zwischen Haupthaus und Büro. Laut Philipp Knöpfler, der neben der Technischen Leitung auch für das Theater die Bauleitung übernommen hat, ist der Bühnenboden bereits eingebaut, und auch der Unterbau für die neue Tribüne steht.

Im Erdgeschoss nehmen die neuen Sanitärräume und Garderoben für die Schauspieler immer mehr Gestalt an. Diese Woche werden die Zimmermänner auch die neue Außenfassade angehen. Ein Teil davon wird mit Holz verschalt. Nächste Woche geht es an die Hinterbühne, die im Moment noch im Freien liegt.

Am Samstag, 29. Dezember, soll das erste Mal in der Scheune gespielt werden. Nach Angaben des Kaufmännischen Leiters Christian Burmeister-van Dülmen halten sich die Mehrkosten für den mit 2,5 Millionen veranschlagten Bau, wenn man die aktuelle konjunkturelle Lage betrachte, mit 150 0000 Euro "noch im Rahmen". Das Theater sei jedoch für jede Spende dankbar. Immerhin konnten schon 20 Sitzpaten und vier Treppenpaten geworben werden.