Martin Briem blickt hinaus auf die künftige Bistro-Terrasse des Kindergartens St. Fidelis. Die Architektin hat sie auf die Freifläche zwischen Gebäuderückwand und Stützmauer geplant. Foto: Rapthel-Kieser

St. Fidelis: Bauarbeiten sind im Kosten- und Zeitplan. Bistro-Terrasse und überdachter Carport geplant.

Burladingen - "Es war mein bester Kindergarten. Aber jetzt machen wir ihn noch besser", sagt Martin Briem, Leiter der Verrechnungsstelle der katholischen Kirche in Hechingen. Briem und die Architektin Birgit Kohn-Beck führten den Schwarzwälder Boten durch die Baustelle.

Und auf der wird emsig geschafft. Die Handwerker sind im Zeitplan. Die Zimmerleute sind fertig. Derzeit werden die Fenster eingebaut und die Elektriker und Sanitärinstallateure sind dabei, ihre Leitungen zu verlegen. Vor und nach Weihnachten wird der Gipser innen die Verputzarbeiten erledigen. Nicht nur an den Wänden.

Denn dadurch, dass der alte angekokelte Verputz komplett abgeschlagen und abtransportiert werden musste, sind die Ränder so mancher Türöffnung und einiger Durchgänge ziemlich "ausgefranst" wie Kohn-Beck es beschreibt. Da ist genaues Arbeiten gefragt.

Die rund 600 Quadratmeter große Baustelle ist auch deshalb "teilweise aufwendiger als ein Neubau", wie Briem formuliert. Allein drei chemische Gutachten haben die Verantwortlichen erstellen lassen, um sicher zu gehen, "dass auch alles clean ist", sagt Briem.

Der neue Kindergarten wird größer. Insgesamt 70 Quadratmeter für eine weitere Gruppe, die Kleinkindergruppe, wurden zusätzlich angebaut. Dazu gehören ein kleiner Waschraum mit Toiletten, ein Schlaf- und ein Gruppenraum. Große Fenster sorgen für Licht und einen Ausblick in den Garten.

Und über noch etwas können die Kinder und Erzieherinnen sich freuen: Die Küche und der Essraum werden deutlich größer und der Kindergarten bekommt im hinteren Teil des Gebäudes eine Bistro-Terrasse mit Tischen und Stühlen. Bei schönem Wetter kann dann draußen gegessen werden.

Für den Wiederaufbau gelten neue Vorschriften

Die Terrasse hat Kohn-Beck zwischen der Küche und dem Außenbereich hin zu der neuen Stützmauer angelegt. Die alte Mauer war baufällig, hätte ohnehin saniert werden müssen und die Arbeiten dazu waren schon ausgeschrieben, als der Brand im März 2017 den Kindergarten und die Einrichtung in Schutt und Asche legte.

Für den Wiederaufbau gelten teilweise neue Sicherheitsvorschriften. Kniffelige Aufgaben, die die Architektin da lösen muss. "Kindergärten planen kann nicht jeder", betont Briem, denn es gelte, eine Menge verschiedener Vorschriften zu beachten und bautechnische Lösungen zu finden.

Was das betrifft, ist Kohn-Beck ein alter Hase, und: "Es macht mir Spaß, auf der Baustelle zu sein und zu sehen, wie ein Gewerk nach dem anderen fertig wird und der neue Kindergarten entsteht", sagt sie.

Der Eingang des Kindergartens wird künftig überdacht sein, Schutz vor Regen und Schnee bieten und neben dem Eingang, im Rohbau schon fertig, ist zusätzlich zur Bistro-Terrasse als weiteres "Schmankerl" ein überdachter Carport, also eine kleine Garage als Abstellraum für Fahrräder und Kinderwägen eingeplant. "Für Fahrräder, so will es eine neue Vorschrift, muss man ohnehin einen Abstellraum vorsehen", erläutert Briem.

Wenn die Handwerker fertig sind, kommt die Abnahme. Die Versicherung, die Baubehörde und auch der WKD müssen prüfen, ob alles seine Richtigkeit hat. Auch dafür müssen die Bauherren Zeit einplanen.

Aber Briem ist sich sicher: Bis August ist alles geschafft. Rund 1,5 Millionen Euro hat der neue St. Fidelis-Kindergarten dann gekostet. Bisher sind die Planer nicht nur im Zeitplan, sie werden auch ihre Kostenplanungen einhalten, versichert Martin Briem.