Die Schülerin Anna Schäfer absolvierte ihr Auslandsjahr an einer Highschool im Bundesstaat Texas – inklusive der ikonenhaften Spinde. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Die 16-jährige Anna Schäfer aus Burladingen hat für ein Jahr eine Schule in Texas besucht

Von einem Jahr im Ausland träumen heutzutage viele junge Menschen. Für die 16-jährige Schülerin Anna Schäfer aus Burladingen ist dieser Traum wahr geworden.

Burladingen. Anna Kathleen Schäfer hatte im August 2018 ihre Reise in die USA angetreten. Diese führte sie für zehn Monate nach San Antonio, eine bedeutende Stadt im Bundesstaat Texas. Anna hatte davor schon oft auf Youtube Videos von Leuten, die solche Auslandsjahre machen, angeschaut. Nach ungefähr einem Monat hatte sie sich in Texas eingelebt, und ihre Gasteltern gaben ihr schnell ein Gefühl von Heimat. Man muss sich wegen der Gastfamilie keine Sorge machen, denn die Veranstalter prüfen jede Familie und ihre Hintergründe.

Am Anfang hatte man noch nicht viel Gesprächsstoff, erzählt Anna, doch mit der Zeit wurde es immer einfacher. "Ab und zu koche ich sogar mit meiner Gastmutter", freut sie sich. "Man kommt sehr schnell in das Englische rein, auch wenn man am Anfang feststellen muss, dass man die Wörter vieler Alltagsgegenstände nicht kennt. Nach etwa vier Monaten ist es schon fast normal, Englisch zu sprechen, und man hat mit der Sprache keine Probleme mehr".

Bereits nach zwei Monaten in Amerika träumte Anna auf Englisch, und schon nach drei bis vier Wochen denkt sie sogar auf Englisch. Der wohl größte Unterschied zwischen den USA und Deutschland ist die Schule. "In den USA gibt es Noten für einfach alles. Sogar für Hausaufgaben", so Anna. Auch Klassenarbeiten sind auf eine gewisse Art einfacher als in Deutschland, da fast alles Multiple-Choice-Aufgaben sind.

Auch die Schule im Allgemeinen ist lockerer. Anna erzählt: "Wir dürfen im Unterricht sogar unsere Handys benutzen. Generell benutzt man auch mehr Technik. Manchmal bringen die Lehrer in den Unterricht Laptops mit, und jeder kann sich einen davon nehmen. Die Schüler an meiner Highschool sind gegenüber den Lehrkräften auch respektloser als in Deutschland." Und auch das Essen sei anders als in Deutschland. In den USA gibt es kein deutsches Essen. "Texas grenzt an Mexiko", weiß Anna, "weshalb es auch sehr viel mexikanisches Essen gibt."

Obwohl Anna schon nach wenigen Tagen Freunde gefunden hatte, packte sie trotzdem das Heimweh, und sie sehnte sich nach ihren Freunden und ihrer Familie zuhause in Deutschland. Wegen den sieben Stunden Zeitverschiebung ist es auch schwer, Kontakt mit der Familie und Freunden zu halten: "Wir können nur an den Wochenenden telefonieren, weil wenn ich in die Schule gehe, gehen meine Eltern schlafen, und wenn ich ins Bett gehe, stehen sie gerade auf."

Wir haben Anna gefragt, ob sie denkt, dass ihr das Auslandsjahr in der Zukunft weiterhelfen wird. Und ihre Antwort war: "Ja, auf jeden Fall. Nicht nur in sprachlicher Hinsicht. Durch mein Auslandsjahr bin ich auch selbstständiger und verantwortungsbewusster geworden. Ich bin auch der Meinung, dass es mir in meinem späteren Beruf weiterhelfen wird. Und ich würde jedem anderen empfehlen auch ein Auslandsjahr zu machen."

■Die Autorinnen sind Schülerin der Klasse 10 am Progymnasium Rosenfeld.