Die Haltestelle ist bereits modernisiert, die Elektrifizierung kann kommen. Die Gauselfinger hoffen, dabei zu sein. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Bahnstrecken: Der Landkreis hat für die Elektrifizierung Geld bereit gestellt / Gauselfingen soll dabei sein

Wenn es um die Elektrifizierung der Bahnstrecken geht, haben die Gauselfinger Angst, außen vor zu bleiben. Denn in den ersten Plänen war vorgesehen, die Strecke nur bis Burladingen zu elektrifizieren.

Burladingen-Gauselfingen. Die Landkreise Sigmari ngen und Zollernalb wollen sich aber für eine Anbindung bis Gammertingen stark machen. Das würde auch für die Hohenzollerische Landesbahn Sinn ergeben, denn in Gammertingen hat sie ihren Betriebshof samt Werkstatt für die betriebseigenen Fahrzeuge. Dort werden die Triebwagen gereinigt und technisch gewartet.

Im Gauselfinger Ortschaftsrat ist man jedenfalls hellwach, was das Thema angeht und man wolle sämtliche Strippen ziehen und die Planer immer wieder darauf aufmerksam machen, das Fehlatal in den Planungen zu berücksichtigen. "Da dürfen wir nicht nachlassen und müssen Druck machen", formulierte es einer der Ortschaftsräte in der jüngsten Sitzung.

Hintergrund ist, dass das gesamte Schienennetz in Baden-Württemberg nach dem Willen der Landesregierung in den nächsten 20 Jahren elektrifiziert werden soll. Wenn der Bahnhof Stuttgart 21 fertig gestellt ist, dürfen dort keine Dieselzüge mehr einfahren. Damit die Zollernalb nicht abgenabelt wird, müssen also auch hier die Strecken elektrifiziert werden, die Loks mit Strom laufen. Der Kreistag des Zollernalbkreises hat dafür 1,7 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt, auch Sigmaringen will mitziehen. Der Schwarzwälder Bote fragte mit Blick auf Gauselfingen beim Landratsamt nach und erhielt von der Pressestelle folgende Auskunft: "Die Strecke zwischen Hechingen und Burladingen (Zollernalb-Bahn 2, ZAB 2) gehört dem Regional-Stadtbahn Projekt an. Damit genießt sie die höchste Priorität im Elektrifizierungskonzept des Landes. Der weitere Streckenverlauf bis nach Gammertingen wurde als Lückenschluss in Schritt 2 eingeordnet und zählt damit zum vordringlichen Bedarf."

Es dürfte die Gauselfinger freuen zu hören, dass das Landratsamt zudem betont: "Eine Elektrifizierung der ZAB 2 macht nur Sinn, wenn der Fahrdraht von Hechingen über Burladingen hinaus bis nach Gammertingen gespannt wird". Konkret also von Burladingen über Gauselfingen nach Gammertingen. Die Gauselfinger Haltestelle wurde zudem in den vergangenen Monaten bereits ausgebaut und modernisiert.

Die Planungskosten für den Ausbau bis Gammertingen muss der Zollernalbkreis auch nicht alleine tragen. Der Landkreis Sigmaringen, so heißt es in der Mitteilung, habe bereits zugesichert, sich zu beteiligen. Und: "Mit der SWEG, für die eine Elektrifizierung wichtig wäre, damit sie künftig auch mit elektrischen Zügen ihre Werkstatt in Gammertingen erreicht, führen wir im Moment Gespräche hierüber." Und: "Im kommenden Jahr möchten wir dem Kreistag vorschlagen in förmliche Vorplanungen für die Strecke einzusteigen. Ein Angebot für die Planungsleistungen wurde bereits beauftragt."

Wann die ersten E-Loks durch Gauselfingen fahren, darauf will sich die Behörde nicht festlegen. Das sei erst nach der Vorplanung möglich.