Diakon Ralf Rötzel (rechts) und Wahlausschussvorsitzender Reinhard Will informieren über die Pfarrgemeinderatswahl in Burladingen-Jungingen. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Jede Pfarrgemeinde soll zwei Vertreter entsenden / Heiße Phase der Kandidatensuche angelaufen

Von Vera Bender

Für die Pfarrgemeinderatswahlen der Seelsorgeeinheit Burladingen-Jungingen am 22. März werden noch Kandidaten gesucht.

Burladingen. "Wir brauchen kreative Menschen mit Weitblick", erläutert Diakon Ralf Rötzel. Während Pfarrer Konrad Bueb als Vorsitzender des Pfarrgemeinderats kraft Amtes gesetzt ist, braucht man noch insgesamt 22 volljährige, katholische Gemeindeglieder, welche sich demokratisch im Gremium mit wichtigen Angelegenheiten beschäftigen. Ob es nun um Formen des Gottesdienstes, die Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter, die Erstellung einer Gebäudekonzeption oder um das Gemeindeleben geht – hier sind engagierte Menschen mit Visionen gefragt, die auch mal etwas kritisch hinterfragen können und dabei selbst kritikfähig sind.

Jede Pfarrgemeinde, so hat es der amtierende Pfarrgemeinderat festgelegt, kann oder soll zwei Vertreter ins Gremium entsenden, womit innerhalb der Gesamtkirchengemeinde Burladingen-Jungingen 22 Plätze zur Verfügung stehen. Die "heiße Phase" der Kandidatensuche ist bereits angelaufen. In jeder Kirche steht eine Vorschlagbox, in die jedermann einen Zettel mit dem Namen des Wunschkandidaten einwerfen kann. Rötzel, als Diakon vom Pfarrer mit der Durchführung der Wahl beauftragt, will absichtlich niemanden auf eine mögliche Kandidatur direkt ansprechen. Das muss aus dem Kreis der amtierenden Räte und vor allem von den Gemeindegliedern selbst kommen. Doch die Zeit drängt. Bis Montag, 27. Januar, müssen die Kandidaten stehen, danach werden die Wahlvorschläge geprüft.

Reinhard Will, Vorsitzender des Wahlausschusses, weist darauf hin, dass möglichst jede Pfarrgemeinde mindestens zwei Kandidaten finden sollte. Denn sonst hat diese Gemeinde nur einen oder keinen Vertreter im Gremium. Zwar werden Entscheidungen prinzipiell zum Wohle aller Pfarrgemeinden getroffen, doch im jeweiligen Ort kennt man eben die Gegebenheiten besser und kann die eigene Pfarrgemeinde auch besser vertreten. Und im Moment gibt es wohl noch Luft nach oben.

Wer dann von den Wahlberechtigten, also den Gemeindegliedern ab 16 Jahren, am Sonntag, 22. März, gewählt wird, kann in seiner Amtszeit von fünf Jahren viel bewegen. "Man muss es als Chance, nicht nur als Herausforderung verstehen", verdeutlicht Rötzel. Auf die Kirchen kämen in den nächsten Jahren noch große Veränderungen zu. Die Zahl der Gemeindeglieder sei bei Katholiken wie Protestanten rückläufig und beide großen christlichen Kirchen kämpfen auch mit einem Mangel an Seelsorgern. Und diese sind bei den Katholiken noch eher zu finden als Priester, die eine Gemeinde leiten können.

Was letztlich auch zum Prozess "Pastoral 2030" führt, wenn voraussichtlich das gesamte Dekanat Zollernalb von einem geschäftsführenden Pfarrer geleitet wird. Aus über 1000 Pfarreien in der Erzdiözese Freiburg sollen 40 werden. Dieser Prozess kann und soll aktiv mitgestaltet werden. Gewählt wird übrigens nicht nur klassisch vor Ort in den Wahllokalen oder per Briefwahl, sondern auch online. Wer noch mit seiner Kandidatur zögert, für den ist eventuell der Vortrag "Wohin führt Pastoral 2030 die Kirche vor Ort?" von Karl Seiler am Mittwoch, 15. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrheim für die Entscheidungsfindung hilfreich.