Ein Stelldichein der Sänger war das Chorfest an der Lauchert. Die Bilder zeigen den Melchinger Dreigesang am Stammtisch und den Stettener Kirchenchor St. Sylvester bei einem heiteren Vortrag. An beiden Tagen war die Stettener Halle voll besetzt. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: An zwei Tagen voll besetzte Halle beim Treffen der Gesangvereine an der Lauchert

Für zwei Tage war die Festhalle in Stetten ein Mekka für Liebhaber der Chormusik. Das Doppelquartett Stetten-Hörschwag veranstaltete am Samstag das Konzert der Lauchertchöre und am Sonntag das Konzert der Stadtchöre Burladingens.

Burladingen-Stetten. Für das Doppelquartett war es das erste Chorfest an der Lauchert und gleichzeitig eine organisatorische Meisterleistung, die 16 Chorauftritte unter einen Hut zu bringen. Die Begrüßung und Moderation beider Abende lag in den Händen von Alexander Schaffran und Friedrich Heinzelmann. Die Lauchert verbinde schon lange Jahre die Chöre, die an dem Bach beheimatet seien. Ortsvorsteher Johannes Locher stellte seinen Ort in kurzen Sätzen vor.

Zehn Chöre traten am Samstagabend auf und begeisterten in der voll besetzten Halle. Dabei waren neben dem Doppelquartett Stetten-Hörschwag, der Männergesangverein 1864 Erpfingen, die Chorgemeinschaft Gammertingen, die Chorgemeinschaft Mägerkingen-Trochtelfingen, der Florianschor der Feuerwehr Mägerkingen, der Liederkranz Melchingen, der Melchinger Dreigesang, der Männergesanverein 1858 Sigmaringendorf-Laucherthal, der Männergesangverein 1922 Veringendorf und der Sängerbund Veringenstadt. Alle sangen jeweils vier Lieder, was zu einer über vierstündigen Reise durch die Vielfalt der Chormusik führte. Die Chöre streiften alle Facetten der Chormusik. Besonders viel Beifall erhielt der Mini-Chor "Melchinger Dreigesang", ein Trio, das eine Art des Gesangs pflegt, die heute kaum mehr bekannt ist. Entstanden aus der Idee, wieder wie einst am Stammtisch zu singen. Als Schlussakkord erklangen das gemeinsam gesungene Hohenzollernlied und die Hymne Württembergs.

Zum sonntäglichen Konzert der Stadtchöre hatten von den fast 20 Burladinger Chören sechs gemeldet. Wieder war die Halle voll besetzt. Die neue Ortsvorsteherin von Hörschwag, Monika Spallinger-Rieder, begrüßte die Gäste. Den Auftakt der Chorvorträge machte der Kirchenchor St. Sylvester Stetten, ein sakraler Chor, aber mit moderner Ausrichtung, gefolgt von der Chorgemeinschaft Bitz-Hausen, ein durch die Zahl der Mitglieder in allen Registern gut besetzt und stimmsicher.

Der Gesangverein Harmonie Gauselfingen 1898 ist trotz des Alters für alles Neue offen und singt mit Schwung und Begeisterung. Was wäre Killer ohne seinen Gesangverein Harmonie? Immer wieder wird versucht, junge Gesangstalente aus der Jugendmusikschule in den Chor einzubinden. Es ist im Charakter ein Männerchor mit guter Gesamtwirkung. Anders gelagert ist das Repertoire der Sängerfreunde Burladingen, das seinen Schwerpunkt in der Romantik findet. Ein kleiner Chor, der sich einen guten Namen gemacht hat.

Auf der Bühne standen sechs Chöre mit sechs musikalischen Ausrichtungen und deutlichen Anzeichen, den Weg zu Neuerungen zu beschreiten. Eine treffende Zusammenfassung lieferte der Vorsitzende des Doppelquartetts, Alexander Schaffran: "Burladingen ist bunt, und ein Teil davon sind die Chöre der Stadt". Er wünsche sich, dass der Stadtsängertag nicht einschläft, sondern sich zu einem Kontrapunkt zu den Stadtmusiktagen entwickele.