Waldhaushalt: Rund zwei Hektar angehender Wald werden am Ghaiberg in Salmendingen bald abgeholzt

"Die Bäume nehmen so viel Licht weg, es ist eine Katastrophe", sagt eine der Anwohnerinnen in der Straße Auf Kai, am Ghaiberg in Salmendingen. Sie wird sich freuen: wenn das Wetter mitmacht, kommen die meisten Bäume und das hochgewachsene Gestrüpp noch im nächsten Februar weg.

Burladingen-Salmendingen. Es ist eine der Maßnahmen, die der Gemeinderat der Stadt Burladingen mit dem Waldhaushalt für das kommende Jahr 2018 unlängst genehmigt hat. Den Anwohnern Auf Kai war das schon seit einigen Jahren ein Anliegen, auch der Ortschaftsrat hat vor Monaten darüber beraten und sich ausdrücklich dafür ausgesprochen, die Bäume in dem Wäldchen am Hang zu fällen.

Kuriosum dabei: Im Sinne des Waldgesetzes, so sagt Forstdirektor Hermann Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung vor Ort, ist es per Definition noch kein Wald. Es würde aber bald einer werden.

Aber noch kann, ohne große Genehmigungen von Naturschutzbehörden einholen zu müssen, das was da in den vergangenen Jahrzehnten so unkontrolliert gewachsen ist, kräftig ausgelichtet werden. "So sieht es eben aus, wenn keiner regelmäßig Gestrüpp entfernt, wenn weder Schafe noch Weidewirtschaft stattfindet", kommentiert Schmidt den Wildwuchs an dem steilen Hang neben der Skipiste.

Deshalb gab es auch im Ortschaftsrat ein einstimmiges Votum. "Es waren alle dafür", sagt Ortsvorsteher Erwin Straubinger. "Wir waren uns einig, dass das Landschaftsbild an diesem Hang so erhalten werden sollte, wie es eigentlich ursprünglich war."

Ausdrücklich begrüßt Straubinger, dass die Forstverwaltung einige einzelne große Bäume an dem Hang stehen lassen will, dass nicht allen mit der Säge zu Leibe gerückt wird. Und danach, so der Salmendinger Rathauschef, gelte es eben dafür zu sorgen, dass, vielleicht mit Schafbeweidung und regelmäßigem Nachschnitt, der Wuchs an dem steilen Hang, der sich schwer bewirtschaften lässt, nicht wieder überhandnimmt.

Mit dem Gefälle werden sich auch die Forstarbeiter schwer tun. Das Gelände ist steil und rutschig, die Wetterbedingungen müssen stimmen, damit dort ohne Gefahr gearbeitet werden kann. Rund 20 000 Euro sind für die Arbeiten im Waldhaushalt vorgesehen.

Nachdem der Gemeinderat die jetzt genehmigt hat, kann ein Antrag beim Landratsamt gestellt werden. Schmidt hofft, dass die Hälfte davon die Balinger Behörde aus Mitteln für den Natur- und Landschaftsschutz trägt. Das Holz wird zu Hackschnitzeln verarbeitet werden, das trägt ebenfalls einen Teil der entstehenden Kosten.

"Es ist eine Maßnahme im Sinne der Menschen, es hat auch etwas bedrohliches, vor allem im dunklen Winter, wenn der Wald den Wohnungen der Menschen so dicht auf die Pelle rückt und ihnen Luft und Licht raubt", sagt Schmidt.