Eine Nacht ganz im Zeichen der Liebe zelebrierte der Mössinger Chor "molto vocalis" vor besonderer Kulisse, nämlich auf der Burgruine Melchingen. Das Publikum war begeistert. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Burgkonzert: "molto vocalis" singt im Zeichen der Liebe auf der Burgruine Melchingen

Burladingen-Melchingen. Mit "This Magic Moment" zog der Mössinger Chor "molto vocalis" in die historischen Mauerreste der Burgruine ein. Und es war tatsächlich ein magischer Moment, als sich die Sängerinnen und Sänger formierten, die dreiköpfige Band die Melodie spielte und das Publikum gleich den Takt mitklatschte. Diese Magie musste am Sonntag leider entfallen. Denn den zweiten Konzertabend sagte man schweren Herzens wetterbedingt ab.

"Irgendjemand hat nach zwei nassen Tagen an der Schraube gedreht", freute sich Chorleiter Roland Hirrle am Samstagabend, dass man nun doch nicht in die Festhalle nach Öschingen ausweichen musste. Denn dieses Open Air hatte seinen ganz eigenen Zauber. Zumal man zwischendurch zum "Händchen halten" und mit "Besame Mucho" sogar zum Küssen aufgefordert wurde: Ein Abend ganz im Zeichen der Liebe.

Dieses Thema zog sich durch sämtliche Darbietungen. Und man wurde sich bewusst, wie viele Facetten die Liebe hat. Mit "All Of Me" präsentierten die Solisten Ingrid Seidel und Helmut Huerkamp einen Klassiker aus dem Jahr 1931. Und immer wieder hörte man Solo-Gesangseinlagen. Mit Bravo-Rufen wurden Martina Eyassu, die mit dem Phantom-der-Oper-Hit "Wishing You Were Somehow Here Again" ihren ersten Soloauftritt gab, und Sopranist Manuel Gassner beim Musical-Welthit "Don’t Cry For Me Argentina" bedacht. Das Publikum war hingerissen.

Mal schwärmten acht Damen musikalisch "A Night Like This" und dann wieder gaben sich sechs Herren als "The Great Pretender". Blender waren sie nicht wirklich. Nein, Chor und Band zeigten sich bodenständig und humorvoll. Als Chorleiter Hirrle schelmisch meinte: "Haben Sie schon gemerkt? Es regnet gar nicht mehr", setzte plötzlich doch Regen ein: Beim Song "Lollipop" ließen die Chormitglieder nämlich Bonbons auf die Zuhörer regnen. Die Atmosphäre im alten Gemäuer mitten in herrlicher Landschaft war einfach unbeschreiblich. Alles drehte sich laut Dirigent darum, "wie er sie oder sie ihn herumbekommt in einer Nacht wie dieser". Wie man wohl den Stuttgarter Pianisten Michael Stauss herumbekommen hat, beim Open Air dabei zu sein? Vielleicht, indem Bassist Daniel Pommranz von den vergangenen 17 Konzerten schwärmte – er war immer mit von der Partie.

Für den nötigen Groove sorgte Schlagzeuger Peter Schmidt. Und so ergänzten sich alle Akteure bestens. Songs von den Beatles, von Adele, Jennifer Rush oder Chicago wechselten sich mit Musicalhits ab. Und in einem fulminanten Finale hieß es "We Are The World". Was für eine Stimmung, was für ein Konzert – einfach einzigartig‚