Am Donnerstagabend sendete der Schwarzwälder Bote einen Wahltalk mit drei der fünf Burladinger Bürgermeisterkandidaten live aus dem Verlagsgebäude in Oberndorf. Foto: Schneider

Bürgermeisterwahl: Burladinger vermissen Präsenz der meisten Bewerber. Kritische Fragen. Mit Video

Burladingen/Oberndorf - Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen: Live in Oberndorf diskutierte der Schwarzwälder Bote am Donnerstagabend mit den Kandidaten der Bürgermeisterwahl über ihre Visionen, Ängste und die Wünsche der Burladinger.

Die Uhr tickt: Es sind nur noch drei Tage, bis die Burladinger ihren neuen Bürgermeister wählen. Zur Wahl stehen fünf Kandidaten: Michael Ohm, Davide Licht, Hans-Walter Hellbach, Horst-Ernst Raichle und Axel Niedenthal. Der Schwarzwälder Bote hat drei von ihnen am Donnerstagabend in lockerer Talkshowrunde live zu ihren Zielen, ihren Visionen und ihren Erfahrungen befragt. Trotz mehrfacher Einladung sind Ohm und Raichle nicht erschienen. Moderiert wurde der Livestream von der Erika Rapthel-Kieser, Reporterin des Schwarzwälder Boten.

Nur zwei Kandidaten veröffentlichen bisher ihre Videos auf Burladinger-Homepage

Der Wahltalk im Livestream ist ein neues Format der großen Heimatzeitung, das bei der Grosselfinger Wahl Premiere feierte. Dadurch ist es auch in Zeiten von Hygieneschutzmaßnahmen möglich, ganz nah dran zu sein, an den Kandidaten. Diese Chance nutzten viele Leser und sandten bereits im Vorhinein viele Fragen an die Redaktion.

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Das Thema, das dabei immer wieder aufkam: Wo waren die Kandidaten während des Wahlkampfs? Viele Burladinger bemängelten, dass außer Licht kaum ein Kandidat Präsenz zeigte und auch die digitalen Möglichkeiten, die die Stadt bietet, nicht genutzt wurden. Konkret: Die Stadt Burladingen hat allen Kandidaten angeboten ein Video auf der Homepage der Fehlastadt zu veröffentlichen. Genutzt haben diese Chance bisher nur Ohm und Licht.

Er habe bereits ein Video aufgenommen, bekundet auch Hellbach. Der Grund dafür, dass dies erst so spät der Fall war, sei seine Verantwortung für die Betreuung seiner Tochter. Niedenthal dagegen stellt klar: "Ich bin nicht derjenige, der versucht Versprechen zu machen. Das ist nicht meine Art". Ob nicht genau das aber einen Wahlkampf ausmacht?

Licht will Ausgehmöglichkeiten schaffen

Sehr präsent dagegen war Davide Licht. In den vergangenen Wochen besuchte er sämtliche Ortsteile, ging zu den Vereinen und stellte sich und seine Ideen für die Stadt vor. Eine wichtige Rolle spielten dabei auch die Jugendlichen, deren Bedeutung auch Hellbach bei seinen öffentlichen Auftritten immer wieder hervorhebt. Für sie müsste Burladingen attraktiver gemacht werden, indem beispielsweise Ausgehmöglichkeiten geschaffen werden. Dass auch die Infrastruktur, wie etwa schnelles Internet dazu beitrage, stellt Licht während des Wahltalks klar.

Besonders wichtig werden am kommenden Sonntag auch die Burladingerinnen sein, denn: Was die stimmberechtigten Wählen betrifft, sind sie in der Mehrzahl. Ein guter Grund, sich als künftiger Bürgermeister auch der Frauenpolitik in der Fehlastadt zu widmen, findet Moderatorin Rapthel-Kieser. Die Kandidaten dagegen sind nicht ganz einer Meinung.

Wenn allen gleiche Rechte zukommen, gebe es aus seiner Sicht keinen Grund, eine Frauenpolitik aufzusetzen, bekundet Hellbach. Dieselbe Meinung vertritt auch Niedenthal. Licht dagegen sieht das etwas anders. Es sei wichtig Anreize zu schaffen und Frauen und Mädchen durch neue Veranstaltungs- und Lehrformate der Verwaltung miteinzubeziehen. Zu tun gibt es seiner Meinung nach noch Einiges.

Wer sich den Aufgaben der Fehlastadt annehmen darf, entscheiden jedoch die Wähler Burladingens am kommenden Sonntag. Darum noch einmal der deutliche Aufruf der Moderatorin: "Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch."