Diese Botschaft vermittelte der Chor "Cantiamo" mit einem berührenden Konzert in der St.-Markus-Kirche in Stein. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Ensemble "Cantiamo" gibt bewegendes Bußkonzert in der Martinskirche in Stein

Von Andrea Maute

Hechingen-Stein. Wo Hass und Zerstrittenheit herrschen, Verzweiflung und Finsternis regieren, da wirkt sie Wunder – die erlösende Kraft des Mitgefühls und der Liebe. Diese Botschaft vermittelte der Chor "Cantiamo" mit einem berührenden Konzert in der St.-Markus-Kirche in Stein. Es ist die Jahreszeit, in der Volkstrauertag und Buß- und Bettag ein mahnendes Zeichen gegen das Vergessen, den Krieg und die Ausgrenzung setzen. Passend gewählt zu diesen Tagen der Besinnung waren die Lieder, die die Mitglieder des jungen Gesangsensembles der Musikschule Reutlingen beim Bußkonzert in Stein vortrugen. Unter dem Titel "...and I`ve hurt myself by hurting you" erklangen Stücke wie "Roads" von Beth Gibbons, "Hurt" von Linda Perry und "Apologize" von Ryan Tedder.

Sie alle stellen unwillkürlich Fragen in den Raum, die in der heutigen Gesellschaft viel zu oft an den Rand gedrängt werden und in einem Strudel von Isolation und Selbstbezogenheit versinken. Ist es zu spät für Reue und Vergebung? Gibt es noch eine Chance, Verzeihung zu erbitten? Es ist nie zu spät, einander Wertschätzung entgegenzubringen und wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, lautete die ermutigende Botschaft der Lesungen, die zwischen den Liedvorträgen wie Hoffnungsfunken aufleuchteten.

Um auf den anderen zugehen zu können, sei es jedoch notwendig, sich von der ego-fixierten Wahrnehmung zu lösen und das Leben aus der Perspektive des Mitgefühls zu betrachten. "Erst dann können wir anders miteinander umgehen, denn das, was in den Herzen stattfindet, spiegelt sich in den Beziehungen zu den Mitmenschen wieder" – "Nothing Else Matters", nichts anderes zählt. Verzweiflung, Angst, Kummer und die tiefe Sehnsucht, geliebt und getröstet zu werden, kam auch in einem Gebet zum Ausdruck. Ebenso wie im Lied "Guru Ram Das" wurde darin der Schutz des Allmächtigen erfleht.

Unter der Leitung von Isabelle Bläubaum schafften es Chor und Solisten auf beeindruckende Weise, ein Licht zu entzünden, das Hoffnung in eine Welt bringt, in der Ausgrenzung, Krieg und Selbstbezogenheit einen festen Platz haben. Der Erlös der vom Förderverein Dachsanierung initiierten Veranstaltung fließt in die Sanierung des Kirchendachs.