Für den Tierschutz wollte sich dann doch keiner kalte Füße holen: Der für die "Mahnwache" unter dem Motto "Tierschutz ist Heimatschutz" abgesperrte Parkplatz hinter dem Burladinger Rathaus blieb leer. Polizei und Ordnungsamt behielten das Areal allerdings im Auge. Foto: Rapthel-Kieser

Hund in Burladingen fast zu Tode geschleift. Jäger will Rechtsmittel einlegen. "Mahnwache" fällt aus.

Burladingen - Der 74-Jährige Burladinger Jäger, der am Mettenberg einen Hund fast zu Tode geschleift hat und dem Polizei und Landratsamt mittlerweile seinen Jagd- und Waffenschein abgenommen haben (wir berichteten), will anscheinend Rechtsmittel einlegen. So soll es der 74-Jährige den Behördenvertretern gegenüber angekündigt haben. Seine Scheine und Waffen habe er den Polizei- und Landratsamtsbeamten beim Einsatz in seinem Haus erst einmal widerstandslos überlassen, hieß es von Seiten der Behörden. Auch sein Jagdrevier am Mettenberg, über dessen Vergabe das Landratsamt entscheidet, ist der Grünrock erst einmal los.

Die Kreisjägervereinigung Hechingen will ihn auch nicht mehr in ihren Reihen dulden. Im zehnköpfigen Vorstands-Gremium wurde beschlossen, dem Burladinger Jäger die Ausschlussverfügung zuzustellen. "Ganz klar vereinsschädigend", so Kreisjägermeister Walter Greff, habe sich der 74-jährige verhalten. Sollte der Senior-Jäger gegen diesen Vorstandsbeschluss Widerspruch einlegen, müsste die nächste Hauptversammlung der Kreisjäger darüber entscheiden.

Bei der angekündigten Mahnwache unter dem Motto "Tierschutz ist Heimatschutz" gab es am Samstag lediglich eine Versammlung dicker, weißer Schneeflocken. Vertreter der rechtsradikalen Szene hatten die Kundgebung am Burladinger Rathausplatz angekündigt und als Demonstration auch genehmigt bekommen. Im Einsatz waren dann allerdings nur Polizeibeamte und das Burladinger Ordnungsamt.

Polizisten in Zivil drehten ihre Runden und behielten den Parkplatz im Auge, ein Streifenfahrzeug fuhr mehrfach vorbei. Der Parkplatz hinter dem Rathaus, der am gesamten Vormittag für die Veranstaltung gesperrt worden war, blieb leer. Die aus Friedrichshafen angereisten fünf Szene-Mitglieder fuhren zwar schwungvoll vor und parkten mit schlitternden Reifen ein, zogen sich aber angesichts der Kälte gleich in die nahegelegene, gut beheizte Gaststätte zurück und kamen nicht mehr heraus.