Von links: Friedemann Mutschler, Vorsitzender Förderverein Seniorenzentrum, Susanne Zimmermann, Leiterin der Sozialstation Burladingen, Sabrina Mayer, Vertreterin Haus Fehlatal, und Margot Buck, Einrichtungsleiterin Haus St. Georg, beschlossen eine gemeinsame Initiative zu gründen. Foto: Zahner

Krankheit: Burladinger Sozialstation, Pflegeheime und Föderverein Seniorenzentrum gründen Initiative.

Burladingen - Wie geht man mit einer Demenzerkrankung um? Um Antworten auf diese Frage zu erhalten, haben die Sozialstation St. Franziskus, die Pflegeheime Haus Fehlatal und Haus St. Georg und der Förderverein Seniorenzentrum Burladingen die Initiative "Hubi" ins Leben gerufen.

Die Initiative "Hubi" steht für "Hilfe, Unterstützung, Beratung und Information". Dies sollen die Erkrankten und auch Angehörige in einem Gesprächskreis bekommen. Der erste Gesprächskreis findet am Dienstag, 1. März, ab 17 Uhr in der Sozialstation Burladingen statt. Susanne Zimmermann, Leiterin der Sozialstation Burladingen, Margot Buck, Einrichtungsleiterin Haus St. Georg, Dina Kljuco, Heimleiterin Haus Fehlatal, und Friedemann Mutschler, Vorsitzender Förderverein Seniorenzentrum, werden heute in einer Woche das Thema Pflegeversicherung behandeln.

"Wir wissen nicht genau wie viele Leute kommen. Es kann sein, dass nur vier Leute kommen, es kann aber auch sein, dass 30 kommen", sagt Friedemann Mutschler und fügt hinzu: "Das Ganze muss sich entwickeln."

Ab dem 1. März können an Demenz erkrankte Menschen und Angehörige jeden ersten Dienstag im Monat an der Gesprächsrunde in der Sozialstation in Burladingen teilnehmen. Wichtig ist den Beteiligten dabei, dass das Gespräch und Gedankenaustausch in einem "geschützten und vertraulichen Rahmen" stattfindet. "Die Leute können uns ihre Probleme schildern, sich alles von der Seele reden", sagt Susanne Zimmermann.

Ausschlaggebend für diese Initiative war der Vortrag "Lieber tot als dement" des Arztes Dietmar Grimshandl im November. Der Arzt schilderte den Verlauf der Alzheimer-Krankheit, eine Form der Demenz. Etwa 150 Leute lauschten im Burladingen Pfarrsaal den Ausführungen des Facharztes. "Man hat gesehen, dass das Thema die Menschen bewegt", sagt Mutschler. Dabei ließ der Arzt aber einige Fragen unbeantwortet, so die Initiatoren. Noch am gleichen Abend fassten Susanne Zimmermann, Dina Kliuco und Margot Buck den Entschluss, eine Initiative zu gründen. Diese solle unter anderem die Fragen beantworten: "wie gehe ich mit der Krankheit um?, Wo wende ich mich hin?, Was gibt es von der Pflegeversicherung?"

"Wir werden ein Thema vorstellen, dann gibt es eine Gesprächsrunde und gegen Ende können die Teilnehmer sagen, welche Themen sie noch interessieren", beschreibt Margot Buck den Ablauf. Die Interessen würden dann in der nächsten Sitzung aufbereitet und thematisiert werden.

Das Thema Demenz wird immer aktueller

"Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung, wird dieses Thema immer aktueller", sagt Zimmermann. 1,5 Prozent der Deutschen litten 2010 an einer Demenzerkrankung, sagt eine Statistik des Statistik-Portals "Statista". 2030 sollen es 2,3 Prozent sein. Der größte Teil, rund 65 Prozent, leiden dabei an Alzheimer-Demenz.

Bei dieser Krankheit legen die Patienten beispielsweise die Armbanduhr in den Kühlschrank oder wissen nicht mehr, was sie gestern gemacht haben. Das kann soweit gehen, dass Menschen ihren Ehepartner und Kinder nicht mehr erkennen. Ein Szenario, das die Angehörigen extrem belasten kann.

Deshalb möchten die Pflegeheime und die Sozialstation ihre jahrelange Erfahrungen mit diesem Thema an die Betroffenen weitergeben, die oftmals nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen.