Ein Bild aus unbeschwerteren Tagen: die Burladinger Fasnet mit allem, was dazu gehört. Foto: Pfister

Nautle in Burladingen haben die närrische Saison noch nicht abgehakt. Ein Fasnetsspiel ist jedenfalls geplant.

Kompakt und zentral, flexibel und spontan und mit Hygienekonzept: So können die Planungen der Narrenzunft Nautle für die Fasnet 2021 umrissen werden.

Burladingen - Was angesichts der Corona-Pandemie überhaupt geht, soll sich auf dem Rathausplatz abspielen. Keiner weiß, was in ziemlich genau drei Monaten möglich ist – und was nicht. Große Veranstaltungen, Bälle und Umzüge sind zum Großteil abgesagt. Viele, vor allem kleinere Vereine halten derzeit noch krampfhaft an der Hausfasnet fest. So auch die Narrenzunft Nautle um ihren Zunftmeister Josef Entress, die 1976 ihre erste Fasnet feierte.

Können Kitas und Schulen befreit werden?

Die diesjährige Hauptversammlung wurde bereits zweimal verschoben, und der Umzug, der sich üblicherweise zahlreicher Anmeldungen erfreute, ist bereits abgesagt. In der Schublade haben die Narren noch Plan B, quasi die "Fasnet light", den Entress in besagter Versammlung vorstellen wollte.

Zentral soll am Rathausrückgebäude der Fasnetsspielwagen aufgestellt werden, offen in Richtung Gauselfingen. Dort soll sich in der Fasnetswoche das Meiste abspielen. Unter Einhaltung der Abstandsregeln und weitestgehend im Freien sollen am Schmotzega Doschdeg, 11. Februar, Kindergärten und Schulen befreit und die Pflegeheime besucht werden. Am Abend soll auf dem Rathausplatz der Latschare aufgehängt werden, wenn möglich unter Beteiligung der Vorschüler.

Am Freitag soll dann, ebenfalls auf dem Rathausplatz, der Rathaussturm und die Machtübernahme der Narren stattfinden. Seit vielen Jahren dann endlich wieder mit einem Bürgermeister.

Am Samstag findet dann das Fasnetsspiel statt – ohne die Hausbesuche der Hauzeglader und Kassenbuben und das obligate Frühstück aller Beteiligten. Diese wurden dieser Tage über die Maßnahme informiert.

"Narr für einen guten Zweck"

Das Stück, das gezeigt werden soll, ist indes bereits ausgewählt, und die Rollen sind verteilt. Zur Aufführung wird die "Wallfahrt mit himmlischer Begleitung" kommen, ein Stück, in dem sieben der zehn Männer in Frauenrollen schlüpfen werden.

Für den Sonntag planen die Nautle einen Brauchtumsnachmittag mit den Burladin-ger Vereinen, während am Montag möglicherweise unter dem Motto "Narr für einen guten Zweck" Leistungen und Angebote von Vereinsaktivisten ersteigert werden können.

Am Dienstag schließlich soll, ebenfalls auf dem Rathausplatz, der Latschare wieder verbrannt werden. Der Vorteil für die Narren liegt auf der Hand: Der Aufwand hält sich in Grenzen, neben dem Fasnetsspielwagen werden zwei Verkaufshütten und ein Kühlwagen benötigt. Man ist flexibel, denn innerhalb einer halben Stunde dürfte das vereinseigene Equipment auf- oder abgebaut sein. "Wir stehen vor einer besonderen Fasnet", sagt der Zunftmeister und hofft, dass wenigstens die "Fasnet light" möglich sein wird. Feiern bis in die Nacht hinein wird es während der närrischen Kampagne, zumindest unter der Regie der Narren, nicht geben.

Die Aufführungen und damit auch der Ausschank sind zeitlich begrenzt. Am Hygienekonzept wird noch gefeilt werden müssen, alles hängt von den Infektionszahlen und den Schutzbestimmungen ab, die bis dahin gelten.

Das Konzept soll es ermöglichen, Fasnet in einem sicheren Umfeld zu feiern. Wenn sie denn nicht gänzlich verboten wird. Über diese Möglichkeit sind sich die Narren durchaus im Klaren, weshalb so geplant wird, dass sich die Veranstaltungen kurzfristig absagen lassen, ohne allzu groß in Organisation, Arbeitsaufwand und Kosten zu investieren.

Video vom Fasnetsspiel 2018 in Burladingen: