„D’Hauzeg“ auf der Freiluftbühne. 250 Teilnehmer ziehen durch die Gemeinde.
Burladingen - Mit Fasnetsspielern, Hochzeitsladern, Kassenbuben und Musikanten waren rund 250 Teilnehmer in Burladingen unterwegs. Burladingen stand wieder Kopf. Und so wie man es in den Anfängen erhofft hatte, so ist es gekommen.
Ehemalige Burladinger aus allen Ecken kamen an dem Tag „heim“ um Freunde und Be-kannte zu treffen, die man das ganze Jahr nicht sieht. In allen Gassen hallte Mu-sik wider und die Hauzeglader luden an allen Türen zur Hochzeit ein, indirekt freilich zum Fasnetsspiel. Aber die „Hauzegscheke“, die nahmen sie alter Tradi-tion folgend gleich mit. Die Eier und der Speck wurden dann nach dem Fas-netsspiel in einer großen Pfanne gebraten und an die Gäste kostenlos ausgege-ben. Bis in die Nacht hinein wurde in der Zunftstube, den Besenwirtschaften und Gaststätten gefeiert.
Dazwischen aber war allerhand geboten. Die Nautle hatten alle Fasnetsspielaktivisten zur Stärkung am frühen Morgen ins Cafe Roder ein-geladen, wo die Narren von Zunftmeister Josef Entreß begrüßt und von Fas-netsspielleiter Hubert Pfister instruiert wurden. Die Burladinger Lumpenkapelle gab ein Gesangstück zum Besten und Joachim Gerlach lieferte den obligaten Brautspruch ab. „Hund oder Mann, dia Frog ischt gegäba, Versau i mir den Teppich, oder das ganze Leba“ und später „Auch unter der kleinsten Steppde-cken, kann der greischte Depp stecken.
Auf dia Männer, die wir lieben, und die Penner, die wir kriegen.“ Gerlach heimste damit viel Beifall ein und die Stim-mung im Roder war auf den Punkt richtig um die Stadt einzuladen. Auch die einzige Frauenband „Hälenga Schee“ gab zum Fünfjährigen einen Beitrag zum Besten: „Bei der Fasnetsspielerei, do send mir s’fufd Jophr dabei, und hoffet s’isch no lang noit verbei, dia Hälenga Schee Spielerei“.
Aus allen Ecken und Winkeln in Burladingen hallte Musik wider. Neben den Landtagsabgeordneten Karl Wilhelm Röhm und Rudi Fischer, dem Bundestagsabgeordneten Dr. Martin Rosemann sowie dem EU-Abgeordneten Andreas Glück klopften auch der erste Beigeordnete Berthold Wiesner und der Rektor des Progymnasiums Johannes Heß an die Haustüren. Während die Hauzeglader durch die Straßen zogen küm-merten sich die Fasnetsspieler um das zugegebenermaßen traditionell spartani-sche Bühnenbild, unterzogen sich dem Soundcheck, ließen sich schminken und Bärte ankleben. Eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Fasnetsspiel zogen die Gruppen einzeln zum Wagen hin wo sie von Martin Buck vorgestellt wurden.
Läufer Johannes Leibold ließ dann vor großer Kulisse kein aktuelles Thema aus, wie die Schließung der Alblichtspiele: „A Kinofilm dreht ma, aber zu vieler Verdruß machet der Saalbau-Ludwig mit em Kino Schluss. Aus isch au mit am Schlotzer lutscha und aus isch mit e dr letzta Roiha knutscha, bis der s’Maul waih dau hot so fescht, do hoscht nemme mol gwisst, was für a Film gloffa ischt.“ Und zum Bürgermeister: „Ond weil’s so schee war dia Wählerei, däfffe mir des Johr doch glei, wieder wähla, ond zwar wer häts glaubt, wähle mir auser Stadtoberhaupt. Weil dr Ebert völlig überraschend für de ganz Stadt, a Sylvester am Landratsamt gfaxet hat, dass er um sei Entlassung ersucht, i glaub it dass dr Landrat hot versucht, ihn zum überreda, dass er bleibt, drom isch jetzt amtlich, liabe Leit. Em Juni isch sei Ära hier Geschichte dann, so häts it ausgau miaßa und i mecht au it lang, nochetretta, noi i hoff viel mehr der Bürgermoischter-wahlkampf wird aständig und fair, des dät aus Burladenger guat, wenn its’ganz Land überne da Kopf schüttladuat.“ Dann aber waren die Fasnetsspieler an der Reihe. Robert Kramer war die Rolle der schwerhörigen Oma auf den Leib ge-schrieben, aber auch die anderen Akteure überzeugten. Auf der Bühne standen Josef Entress als Bräutigam Heinz und Bernhard Schmid als Braut Lisa. Die El-tern der Braut spielten Johannes Holzer als Alfons und Simon Riehle als Mari-anne, die des Bräutigam Hubert Pfister als Willi und Michael Mauz als Wal-traud.
Weiterer Akteur war Matthias Schmid als Schwester der Braut. Außerdem spielten Udo Bartsch als Standesbeamtin Frau Schön und Eberhard Brunner als Onkel Xaver mit. Mit Tobias Neusigl hatten die Nautle einen Fachmann am Start, der es ermöglichte, dass alle das Fasnetsspiel gut verstanden, wofür die Nautle viel Lob bekamen.