Fußball: Mehrere Brüderpaare bei den Ringinger Fußballern / Zwei haben sogar gleichen Vor- und Nachnamen
Der SV Ringingen wurde in der vergangenen Saison Meister der Kreisliga, Staffel 3, und spielt künftig eine Liga höher. Anteil am Aufstieg hatten auch die Hipp-Brüder, die mehrere Gemeinsamkeiten haben.
Burladingen-Ringingen. Im Juli 2018 standen noch fünf Hipps im Kader des SV Ringingen. Doch inzwischen sind es nur noch drei. Man ist fast geneigt, im Stile der Toten Hosen ("Zehn kleine Jägermeister") herunter zu zählen.
Zuerst hörte Jonas Hipp in der Winterpause aus privaten Gründen auf, diesen Sommer hängte dann Tobias Hipp seine Kickschuhe nach seinem zweiten Kreuzbandriss an den Nagel. "Im letzten Freundschaftsspiel vor der Rückrunde ist es bei einem Ausfallschritt passiert", erklärt der 23-Jährige. Und fragt: "Was will man machen?" Als Sportstudent an der Uni Tübingen gehe für ihn die Gesundheit vor. Unters Messer legte sich Tobias bisher noch nicht, sondern versuchte es mit einer konservativen Behandlung. "Ich bin am überlegen, ob ich mich noch operieren lasse." Ganz mit dem Fußball hat er allerdings noch nicht abgeschlossen. "Vielleicht fange ich doch irgendwann mal wieder an".
Bleibt noch ein Hipp-Trio übrig. Sebastian Florian und Florian. Stopp, zweimal Florian? Richtig. "Es gibt den Florian klein und Florian groß", hat Trainer Patrick Ott ein probates Mittel gefunden, um beide voneinander unterscheiden zu können. Auf den Trikots steht einmal "F. Hipp" und das andere Mal "Fl. Hipp".
Der große Florian ist der Bruder von Tobias. "Wir sind zusammen mit dem Fußball groß geworden", sagt der 24-jährige, der in Albstadt Maschinenbau studiert. Er hat schon in der USA an einem College Fußball gespielt und kann die Meisterschaft als seinen größten Erfolg verbuchen. "Manche haben mehrere Tage gefeiert", lässt Florian Hipp groß durchblicken. Der Aufstieg sei auf das Team mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren gerade zur rechten Zeit gekommen, meint Florian Hipp, in dessen Brust zwei Herzen, VfB Stuttgart und FC Bayern München, schlagen.
Dass zwei Spieler den genau gleichen Vor- und Name hat, ist nicht alltäglich. "Gute Freunde sind fasziniert." Der Name Hipp käme in Ringingen nicht außerordentlich oft vor, auch "wenn mein Vater relativ viele Geschwister hat."
Weder verwandt noch verschwägert ist er deshalb mit Sebastian (23) und Florian Hipp klein (21), die zusammen in einer WG wohnen. "Wir sind regelmäßig zusammen unterwegs", verrät Sebastian. Er studiert ebenfalls in Albstadt Maschinenbau und kehrte soeben nach einer Verletzung wieder auf den grünen Rasen. Wie es der Zufall will, hatte auch Sebastian Hipp einen Kreuzbandriss.
Er und seine Familien sind FC-Bayern-Fans und alle schauen zusammen im Fernsehen Fußball. Sebastian hat auch beim TC Burladingen früher Tennis gespielt. "Ein Studium und nebenher zwei Sportarten, das geht nicht." Später kann er sich allerdings vorstellen, dem gelben Filzball wieder hinterherzurennen. "Schließlich spielt man da ohne Körperkontakt."
Damit gleiche Namen nicht für komplette Verwirrung sorgen
Was die beiden Brüder gemeinsam haben? "Ich bin Kassierer beim Jugendtreff 72, Florian ist erster Vorsitzender, erzählt Sebastian. Im Jugendclub wird sein Bruder "Florian 2" genannt. Damit die Verwirrung perfekt ist: Beisitzer war auch schon Florian 1, also bei den Fußballer Florian groß, und Yannick Hipp. Und als DJ steht aktuell unter anderem Mailin Hipp am Plattenteller.
Zurück zum Fußball. Mit Jochen und Florian Stopper, Marcel und Daniel Ott, die wiederum nicht mit Trainer Patrick Ott verwandt sind, sowie Sascha und Daniel Maichle gibt es noch drei Brüderpaare. Alle wollen ihren Teil dazu beitragen, dass der SV Ringingen die Liga hält, denn dann können sie am Ende der Saison was singen? "Hipp, Hipp, Hipp, hurra".
Dass der Klassenerhalt in der Kreisliga A, Staffel 2, keine Utopie ist, zeigen die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele. Drei Partien, drei Siege – zuletzt sogar ein 6:1 gegen den FV Neufra. Das 1:0 erzielte übrigens Florian Hipp. Groß oder klein? Klein.