Vera Bender und Christiane Grüner (im Hintergrund) hatten den Frauentreff für die Ukrainerinnen organisiert. Dolmetscherin Luba Graf, vorne links, half Sprachbarrieren zu überwinden. Foto: Rapthel-Kieser

Die eine ist Erzieherin und würde gern in Burladingen arbeiten, einige von ihnen sprechen schon ganz passabel deutsch und eine andere hat schon einen Job bei Trigema gefunden. Rund 15 ukrainische Frauen sind der Einladung zum Frauentreff ins evangelische Gemeindehaus gefolgt.

Burladingen - "Jetzt lerne ich noch schnell, was "Herzlich Willkommen" auf ukrainisch heißt", sagt die Kirchengemeinderatsvorsitzende Vera Bender lachend, während sie geschäftig Kaffeekannen füllt und die Kuchen auf den Tisch stellt. Zusammen mit Kirchengemeinderätin Christiane Grüner hat sie den Frauentreff im Gemeindehaus vorbereitet – und diesmal ukrainische Frauen und Kinder eingeladen.

Rund 30 Personen sind in Burladingen

Die Ziele waren gar nicht hochgesteckt. Es sollte ein zwangloses Kennenlernen und ein erster Austausch werden. Niederschwellig und ohne große Ansprüche. Mal zuhören, wo der Schuh noch drückt, wobei man helfen kann, welche Hilfestellung man als Gemeinde geben kann. Vera Bender bot gleich an, dass, falls der Wunsch bestehe, man das Gemeindehaus regelmäßig einmal in der Woche für ein Treffen der ukrainischen Frauen samt ihren Kindern anbieten könne. "Wir sorgen für Getränke und Kuchen, und die Frauen können sich einfach wohl fühlen", betont sie: "Kennenlernen" – auch und vor allem der ukrainischen Frauen untereinander. Denn die sind in unterschiedlichen Familien in Burladingen untergekommen und müssen sich erst noch vernetzen. Rund 30 Personen haben die Fehlastädter bislang zu einem vorläufigen Ende ihrer wohl dramatischen Flucht aus dem Kriegsland geholfen. Es sind vor allem Frauen und Kinder.

Landtagsabgeordnete vor Ort

Um an ihre Adressen zu kommen holte Bender, die den Frauentreff vor einigen Jahren für Frauen aus ihrer Gemeinde aus der Taufe gehoben hatte, die Stadtverwaltung mit ins Boot. Diese setzte die Ukrainerinnen und ihre betreuenden Familien von dem Treff in Kenntnis.

Bürgermeister Davide Licht kam auch dazu, hatte gleich auch einige Landtagsabgeordnete eingeladen. Und so kamen Rudi Fischer, FDP, Joachim Steyer, AfD, und Cindy Holmberg, Grüne, ebenfalls ins evangelische Gemeindehaus. In ihren Grußworten lobten sie vor allem die Bereitschaft der Burladinger Familien, ihre Türen und Herzen zu öffnen und den Flüchtlingen zu helfen. Danach war Austausch und Kennenlernen angesagt. Die Dolmetscherin Luba Graf halt die Sprachbarrieren zu überwinden.

Und weil so viele kamen, wurden Tische und Stühle zusammengestellt, die Ukrainerinnen rückten zusammen. "Ich heiße Katja und das ist meine Cousine", stellten sich die Frauen untereinander vor, und bald schallte auch das eine oder andere fröhliche Lachen durch den Raum.

Zum Abschluss Gebet und Segen

Die Ukrainerinnen, fast alle tief religiös, äußerten über die Dolmetscherin eine Bitte. Sie wünschten sich in den Kirchenraum nebenan zu gehen, und dass der Tailfinger Christoph Fischer, Stellvertreter im zurzeit vakanten Pfarramt, einen Segen für sie spreche. "Ein erhebender Moment", so Vera Bender ergriffen.

Dem ersten Treffen sollen jetzt regelmäßig am Mittwoch, Beginn 15.30 Uhr, weitere folgen.