Julian Mauz musiziert mit Musikschulleiter Thomas Wunder. Das Trompetenensemble brachte eine Sonate zu Gehör. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Jugendmusikschule Burladingen weckt die evangelische Kirche in Gauselfingen aus dem Dornröschenschlaf

Klein aber fein war das Konzert der Jugendmusikschule Burladingen kürzlich in der evangelischen Kirche in Gauselfingen.

Burladingen-Gauselfingen. Sehr melodisch und schmissig wurde die Kirche aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Manche der Konzertbesucher wussten bis dato noch nicht einmal, dass es in Gauselfingen ein evangelisches Gotteshaus gibt. Noch dazu solch ein schönes Kleinod.

In den vergangenen zehn Monaten fanden hier so gut wie keine Gottesdienste mehr statt. Dabei ist das Gebäude erst vor wenigen Jahren komplett renoviert worden. Am Tag des Konzerts konnte Kirchengemeinderätin Vera Bender nun sieben Schüler der Jugendmusikschule Burladingen samt Musikpädagogin Marlies Volm und Musikschulleiter Thomas Wunder begrüßen. Dieser griff kurzerhand selbst zur Posaune und begleitete Julian Mauz beim Stück für Tuba und Euphonium. Letzteres wurde einfach durch die Posaune ersetzt.

Es war nicht nur herrlich, wie die jungen Leute als Solisten, in Ensembles und gemeinsam mit dem Musikdirektor musizierten. Es war auch wunderbar, mitzuerleben, wie locker und doch professionell sie die Sache angingen, welchen Esprit sie versprühten und wie sie kurzerhand improvisierten. Schließlich hatten drei Nachwuchsmusiker kurzfristig abgesagt, aber das tat der sogenannten "öffentlichen Probe" keinen Abbruch. Und nach Probe hörte es sich auch keinesfalls an, denn die Stücke saßen. Wenn Maxi Renner mit seinem Tenorhorn seine beiden Stücke bei der D1-Prüfung genauso gekonnt vorträgt, wie in der Kirche, dann haben die Prüfer sicher nichts zu bemängeln. Hätte Thomas Wunder nicht auf die Vorbereitung zum Leistungsabzeichen hingewiesen, die Besucher hätten nichts von einer Probe gemerkt oder gewusst.

Das Trompetenquartett erfüllte den kleinen Kirchenraum mit einer Trompetensonate, bei der die Zuhörer ins Schwärmen gerieten. Teresa Burkart, Nico Schoy, Fabian Schoser und Marvin Pauleweit harmonierten als Ensemble eindrucksvoll.

Mit Jazz und "schmutzigem Blues" wusste Posaunist Levin Winter zu überzeugen, so die Bemerkung des Jugendmusikschulleiters. Und als Abschluss lud er mit Thomas Wunder am e-Piano musikalisch noch zu einem "Tequila Sunrise" ein.

Diese Premiere hatte auch den Gauselfinger Musikvereinsvorsitzenden Othmar Schneider sowie die anwesenden Kirchengemeinderäte Erich Hollauf, Vera Bender und Christiane Grüner überzeugt. Und so sann man nach dem kleinen Konzert über weitere Kooperationen nach.