Kräftemessen mit dem Gemeinderat: Noch-Rathauschef Harry Ebert. Foto: dpa

Landratsamt liegt noch kein Antrag auf Entlassung des Burladinger Bürgermeisters vor.

Burladingen - In der kommenden Woche hätte der Gemeinderat der Stadt Burladingen gern die Stellenausschreibung für die Suche nach einem neuen Bürgermeister beschlossen. Daraus wird nichts. Denn dem Landratsamt liegt noch gar kein Rücktrittsgesuch Harry Eberts vor.

Der AfD-Bürgermeister will offensichtlich beim Dauer-Kräftemessen mit dem Gemeinderat selbst mit seinem ungewöhnlichen Abgang noch dokumentieren, wer am längeren Hebel ist. In diesem Fall er. Denn das Beamtenstatusgesetz sieht keine Frist vor, in der der Antrag auf Entlassung beim Kommunalamt eingereicht werden muss.

Es verpflichtet aber das Kommunalamt, die Beendigung des Beamtenverhältnisses für den vom Antragsteller gewünschten Zeitpunkt auszusprechen. Rein theoretisch könnte Ebert also lange warten, bis er der Behörde gegenüber seinen Rückzug offiziell erklärt. Und selbst danach hätte er noch zwei Wochen Zeit, den Antrag wieder zurück zu nehmen.

Ebert hatte am Dienstag, 2. Juli, seinen Rathausmitarbeitern in einer Versammlung bekannt gegeben, dass er seinen Posten bis zum 31. Oktober räumen will. Dies sickerte durch und führte zu Rätselraten in der Stadt und einem großen Medienecho.

Eberts Stellvertreter bestätigt die Erklärung und den Termin

In der darauf folgenden Gemeinderatssitzung fehlte der Rathauschef. Aber auf Anfrage der Gemeinderäte bestätigte der Erste Beigeordnete und Ebert-Stellvertreter Berthold Wiesner sowohl Eberts Bekanntmachung in besagter Versammlung als auch den Termin.

Nach seiner deutlichen Kritik an der Verfahrensweise beschloss der Gemeinderat dann, die Stelle so schnell wie möglich wieder auszuschreiben. Er wird damit aber wohl noch eine Weile warten müssen.