"Kollektive Schnappatmung und Hyperventilation"
Wie kein Bürgermeister vor ihm habe er die Stadt gespalten, monierte CDU-Fraktionssprecher Michael Eisele, und auch Fraktionskollegin Conradi betonte, dass Ebert regelrecht "einen Keil" in die Bevölkerung treibe, was ihr "richtig Sorgen" bereite. Dabei habe er als Bürgermeister doch eine ganz andere Aufgabe. "Stellen sie uns doch mal die Kosten zusammen", bat sie Ebert mit Blick auf die anwaltlichen Auseinandersetzungen, die Ebert in Sachen Ärztehaus mit der BeneVit führt.
Das Telefon sei bei ihm nicht mehr stillgestanden, bekundete Eisele, als Harry Ebert seinen Beitritt zur AfD habe bekannt geben lassen. Das habe wieder einmal für Negativ-Werbung gesorgt. Dabei sei die AfD, die anfänglich eine eurokritische und jetzt eine rechtspopulistische Partei geworden sei, darüber gebe es Studien und Untersuchungen, schon längst keine Alternative für Deutschland mehr.
"Indirekt wird es immer eine Rolle spielen", kritisierte Eisele Eberts Parteibeitritt und stellte klar, er hätte sich von einem Rathauschef mehr Sensibilität gewünscht. Fakt sei aber, dass mal wieder ein erheblicher Imageschaden für die Stadt entstanden sei, etwas, was die Stadt nur in Verruf bringe.
Aber es gebe ja auch andere Stimmen, und die seien viel mehr, betonte Eisele. Ausdrücklich lobte er die neue Initiative aus den Reihen engagierter Bürger, das "Bündnis für Offenheit und Menschlichkeit" und die Initiative "Burladingen ist bunt".
Für beide Fraktionen gab Eisele bekannt: Der Gemeinderat tritt geschlossen diesem Bündnis bei. "Demokratie lebt von unterschiedlichen Meinungen, das haben wir bei der Debatte um die Windkraft ja gesehen, und das muss man auch aushalten", konstatierte Eisele.
Ebert wehrte sich. "Die kollektive Schnappatmung und Hyperventilation, die da einige kriegen, nur weil ich einer demokratisch gewählten Partei beitrete, bestärkt mich nur in meiner Entscheidung", sagte er. Er selber habe der Nachrichtenagentur dpa nur zwei Sätze zu seinem Beitritt gesagt. Was der Landesverband der AfD bekannt gebe, sei eine andere Sache. "Die AfD ist nicht Ebert."
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