Kleinkunst: Melchinger Dreigesang ist aus dem Ort nicht mehr wegzudenken
Wer mehrstimmigen, schwäbischen Gesang liebt, ist beim Melchinger Dreigesang genau richtig. Unsere kleine Serie über die Melchinger Kleinkunstszene schließt mit dieser Folge ab.
BurladingenMelchingen. So mancher staunt nicht schlecht beim ersten Kontakt mit dem Dreigesang. Denn dieser besteht aus vier gestandenen Männern. Davon drei "am Gesang" – nämlich Uli Barth, Paul Bausch, Erwin Ott – und einer am begleitenden Akordeon, nämlich Friedrich Mayer. Die Herren haben immer ein Späßle auf den Lippen. Oder wie es einer der Sänger Uli Barth schmunzelnd zusammenfasst: "Der Melchinger Dreigesang besteht aus zwei Sängern, einem Akkordeonisten – und Paul.
Was die Zuhörer aber sehr schnell merken, ist, dass die Kombination aus den drei sehr unterschiedlichen Stimmlagen und dem emotionalen Akkordeon durch den eigenen Stil mitreißt und mit Gänsehaut-Faktor aufwartet.
Was in einer kleinen Singrunde im Herbst 2015 – inspiriert von Wirtshausmusikanten im Bayrischen Rundfunk – begann, ist heute im Melchinger Flecken auf Mundartstammtischen, Seniorennachmittagen, Geburtstagen und bei der Umrahmung von Gottesdiensten nicht mehr wegzudenken.
Am liebsten am Stammtisch
"Es war nicht einfach, Noten zu finden, die dreistimmig gesetzt waren, ganz zu Schweigen von schwäbischen Liedern", erzählt Barth weiter. Man wollte langfristig nicht auf die zahlreichen verfügbaren bayrischen Lieder zurückgreifen, da das den Urschwaben widersprach und sie im Jodeln auch nicht so fit seien.
Zum Glück hatte der Illertisser Dreigesang eine Sammlung seiner Lieder zusammengestellt und als Buch veröffentlicht – natürlich auf schwäbisch. Jetzt waren die Burschen voll in ihrem Element. Am liebsten singt die Truppe am Stammtisch, "weil man kann dabei sitzen und nebenher ein Bier trinken". Am schönsten ist das gemeinsame Singen aber in der Kirche. Die besondere Akustik und die feierlichen Anlässe sind wie geschaffen für dreistimmigen Gesang.
