Feuerwehr: Berichte bei Hauptversammlung umreißen ein ruhiges Jahr / Wahl und Ehrungen im Mittelpunkt
Von Erika Rapthel-Kieser
Zwar schwebte über allem das Warten auf die Umsetzung des viel diskutierten Feuerwehrbedarfsplanes, für das wollen die Gemeinderäte sich aber reichlich Zeit nehmen. Dies betonte Bürgermeister Ebert bei der Hauptversammlung der Burladinger Feuerwehr.
Burladingen. Die Berichte der Funktionäre ließen ein relativ ruhiges Jahr Revue passieren. Kommandanten Ilija Pilic berichtete von den Einsätzen und Ereignissen des Jahres 2015, und was die rund 241 Aktiven in vielen Arbeitsstunden geleistet hatten. In zahlreichen persönlichen Gesprächen sei es um den Feuerwehrbedarfsplan gegangen, den das Balinger Fachbüro Riesener jetzt nach gründlichen Erhebungen vorgelegt habe. Nun sei es am Gemeinderat und an der Stadtverwaltung den umzusetzen, betonte Pilic.
Kommunikation soll mit Digitalfunk vereinheitlicht werden
In diesem Jahr sind 160 000 Euro für die Ausrüstung des Digitalfunks der Feuerwehr in den Burladinger Haushalt eingestellt. Ziel ist es, die Kommunikation der Wehren landesweit zu vereinheitlichen. Mit Besorgnis beobachte er einen Rückgang der Mitgliederzahlen, räumte Pilic ein.
Was die Wartung der Ausrüstung und Geräte angehe, sieht der Kommandant die Gerätewarte mit insgesamt 1600 geleisteten Arbeitsstunden "am Limit", wie er betonte. Pilic äußerte sich aber zuversichtlich, dass zusammen mit der Stadt alsbald eine Lösung dafür gefunden werden könne, die Gerätewarte zu entlasten.
Schriftführer Philipp Kugler berichtete von Seminaren und Schulungen, Übungen im Brandübungscontainer und auf der Atemschutzstrecke in Albstadt. Während der Hauptübung am Burladinger Schulzentrum bei der gleichzeitig ein Autounfall, ein Chemieunfall im Hallenbad und Rauchentwicklung im Schulgebäude simuliert wurden, kam der reale Alarm wegen eines Kleinbrandes in Hausen. Die Mitglieder der zehn Abteilungen rückten von der Übung zum Ernstfall gemeinsam aus und Kuglers Fazit: "Es kann jeder mit jedem, egal wann."
Von der Jugendfeuerwehr berichtete Stadtjugendfeuerwehrwart Mathias Berger. Seine Gruppe zählt zurzeit 49 Mitglieder, und bei Übungen und Unternehmungen erwerbe sich jeder technische und soziale Kompetenz.
"Ich mache keine Werbung um meine Abteilung zu verstärken", scherzte der Chef der Altersabteilung Johann Pfister. Seine Feuerwehrkameraden rief er dazu auf, wenn gesundheitlich machbar, bis zur Altersgrenze von 65 Jahren in den Reihen der Aktiven zu bleiben. Auch, wenn ein auf Antrag ein vorzeitiger Übertritt in die Alterabteilung bereits mit 55 Jahren möglich sei.
Der erste stellvertretende Feuerwehrkommandant Dieter Harry Maier stellte sich für weitere fünf Jahre zu Wahl und wurde mit 99 von 133 Stimmen in geheimer Wahl wiedergewählt.
Bedarfsplan: Aus der Analyse die richtigen Schlüsse ziehen
In seinem Grußwort ging Bürgermeister Harry Ebert auf den Feuerwehrbedarfsplan ein. Für den wolle der Gemeinderat sich Zeit nehmen. "Es geht ja auch darum, die umfangreiche Analyse des Fachbüros zu verstehen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen", betonte er. In einer ersten Sitzung hätten die Kommunalparlamentarier sich dem bereits gewidmet, am kommenden Wochenende stehe eine Klausurtagung an, in der der Feuerwehrbedarfsplan ebenfalls wieder im Mittelpunkt stehe. "Wir müssen uns Gedanken machen, wie es strukturell laufen soll. Bei zehn Ortsteilen ist klar, dass es dezentral ist, aber es muss sinnvoll investiertes Steuergeld sein." Ebert stellte eine Lösung für die so stark belasteten Gerätewarte in Aussicht und dankte den ehrenamtlich engagierten Floriansjüngern für ihren Einsatz. Langjährige Mitglieder ehrte er zusammen mit dem Kommandanten Ilija Pilic.
Der Abteilungskommandant der Stettener Feuerwehr Jürgen Schäfer überreichte zum Abschluss einen Scheck in Höhe von 112 Euro an Kreisbrandmeister Stefan Hermann und Wolfgang Jetter, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Zollernalb. Die Summe geht an die Feuerwehrstiftung Gustav Binder, die verunglückten Wehrmännern hilft.
(eri) Die Ehrungen standen im Mittelpunkt der Hauptversammlung der Feuerwehr Burladingen. Kommandant Ilija Pilic und Bürgermeister Harry Ebert zeichneten zahlreiche Wehrmänner für viele Jahre in den Reihen der Blauröcke mit Urkunden, Medaillen und Präsenten aus.
Für 40 Jahre als Mitglied wurden Benedikt Schäfer aus Stetten unter Holstein und Eugen Heinzelmann aus Hörschwag geehrt.
Für 25 Dienstjahre ausgezeichnet wurden Michael und Frank Ruf aus Stetten, Marc Locher aus Salmendingen, Michael Wahl, Christian Steinhart, Michael und Martin Freudemann aus Ringingen, Ralf Simmendinger und Manuel Kaupp aus Killer, Hans-Peter Girra aus Hausen.
Seit 20 Jahren sind Gerd Locher aus Stetten, Wolfgang Dietrich aus Salmendingen, Jörg Bogenschütz aus Ringingen, Dietmar Maier und Karsten Maichle aus Melchingen sowie Andreas Stalla-Hinzmann, Michael Schenzle, Michael Kehrer und Thomas Abberger aus Burladingen dabei.
Seit bereits einem Jahrzehnt sind Hendrik Spering und Daniel Kästle aus Killer, Simona Riehle aus Hausen sowie Sebastian Vosseler sowie Manuel Kehrer aus Hausen dabei.