Kinderbetreuung: Trotz Gebührenerhöhung liegt die Kostendeckung teilweise bei nur zehn Prozent
Burladinger Eltern müssen ab September tiefer in die Tasche greifen. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat der Fehlastadt in seiner jüngsten Sitzung eine "maßvolle Erhöhung" der Elternbeiträge für Kinderbetreuung, wie die Fraktionssprecher es nannten.
Burladingen. Dies betrifft sowohl die Betreuungsangebote in den Kindertageseinrichtungen als auch die Betreuung an den Grundschulen. Da greift die Erhöhung allerdings erst zum 1. Oktober.
Was die Kindergärten betrifft, hatte die Verwaltung den Gemeinderäten zwei anschauliche Grafiken an die Hand gegeben. Die Kosten für die Kindergärten sind in den vergangenen fünf Jahren von 2,3 Millionen Euro auf 3,3 Millionen Euro angestiegen.
Die Burladinger haben Glück gehabt
Der Elternanteil an den Kosten blieb in all den Jahren ziemlich konstant bei zehn Prozent. Und das, obwohl Kirchen und Kommunale Landesverbände anstreben, Eltern mit 20 Prozent an den Ausgaben zu beteiligen. Die Burladinger haben also noch Glück. Auch weil es erklärtes Ziel des Gemeinderates und der Verwaltung ist, Familien mit mehreren Kindern zu entlasten. So zahlt die Einkindfamilie künftig einen Monatsbeitrag von 128 Euro im Regelkindergarten, bisher waren es 124 Euro.
Bei zwei Kindern werden künftig statt 95 Euro, 98 Euro fällig, bei Dreikindfamilien 65 statt wie bisher 63 Euro und für Familien mit vier und mehr Kindern beträgt der Monatsbeitrag statt wie bisher 21 künftig 22 Euro pro Kind. Auch bei den Kinderkrippen ist je nach Familiengröße eine Staffelung drin. So steigt beispielsweise der Beitrag für Familien mit einem Kind von monatlich 365 auf 376 Euro, während bei vier und mehr Kindern nur noch 75 Euro in Rechnung gestellt werden.
Freuen kann sich, wer sein Kind durch eine Tagesmutter betreuen lässt. Künftig gibt es dafür von der Stadt einen Zuschuss von einem Euro pro Stunde.
Erfolgsgeschichte aus dem städtischen Angebot
Die Ganztagsbetreuung an den Grundschulen wurde im Schuljahr 2015/16 in Burladingen eingeführt und ergänzte die Verlässliche Grundschule, die es schon länger gibt. Auch die Ganztagsbetreuung sei "eine Erfolgsgeschichte und aus dem städtischen Angebot nicht mehr wegzudenken", wie es einer der Gemeinderäte formulierte. Die Anmeldezahlen sind ziemlich stabil.
Allerdings: Die Elternbeiträge blieben seitdem immer auf dem gleichen Stand, wurden nie angepasst.
Das holte der Gemeinderat jetzt nach. Von sieben bis 40 Euro monatlich reichen künftig die Beträge für Betreuung vor und nach dem Schulunterricht an zwei Tagen in der Woche bis zu Ganztagesbetreuung an vier Tagen in der Woche.