Wegen Renovierung wird die letzte Ruhe nur die vorletzte sein: Die Gräber der Ringinger Pfarrer, direkt an der Mauer des Marienkirchles werden verlegt. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Marienkirchle: Die an der Kappellenmauer beerdigten Ringinger Pfarrer und der Ehrenbürger werden umgebettet

Die Ringinger können sich freuen: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die ersten Renovierungsarbeiten an der Marienkirche vergeben. Aber für die letzte Ruhe jener, die dort beerdigt sind heißt das: Die sterblichen Überreste müssen umgebettet werden.

Burladingen-Ringingen. Es sind die ehemaligen Ringinger Pfarrer, die da so direkt an der Mauer des Marienkirchles auf dem Friedhofsgelände beerdigt wurden. Ihre Grabstätten wurden aus Respekt und um ihre Verdienste zu würdigen nie aufgehoben.

Das älteste Grab mit dem Grabstein in der Mitte, ist das von Karl Glaser, der 1877 geboren wurde und 1946 starb. Links von ihm liegt Josef Riescher, der 1887 das Licht der Welt erblickte und 1969 dort beerdigt wurde. Ganz rechts in dieser Dreierreihe hat Christian Dietz, der von 1905 bis 1977 gelebt hat, seine letzte Ruhestätte gefunden.

Alle drei Geistlichen haben ihre Spuren in Ringingen hinterlassen, so mancher Bürger kann sich noch gut an sie und ihr Wirken und ihre Predigten erinnern. Auch ihre Grabsteine sind künstlerisch gestaltete Zeugnisse der Zeit, in der sie lebten und wirkten.

Künftig, so hat der Ortsvorsteher Markus Weiss es beim jüngsten Ortsbegang mit seinen Räten besprochen, sollen die Grabstätten auf einem herausgehobenen Sockel mehrere Meter von der Marienkirchenwand entfernt liegen. Sie werden nach vorne versetzt. Dazu kommt dann auch das Grab des Ehrenbürgers, Pfarrers, erzbischöflichen Archivars und Heimatforschers Johann Adam Kraus, der 1992 starb und dem Ringingen die so profunde Erforschung seiner Ortsgeschichte verdankt.

Die Grabsteine und Inschriften so dicht an der Mauer könnten bei den Renovierungsarbeiten Schaden nehmen. Für die Handwerker wäre an die Kirchenwand und das Dach schwierig heranzukommen. Nicht nur für die Renovierungsmaßnahmen am Marienkirchle sei eine Umbettung nötig, betonte Weiss, er will auch der Bedeutung der Seelsorger mit einer neuen, herausgehobenen Grabstätte auf dem Friedhof besser gerecht werden.

Lange wird es nicht mehr gehen, bis die Handwerker an dem kleinen jahrhundertealten Gotteshaus ihr Werk beginnen. Der Außenputz ist marode, und auch das Dachtragwerk muss unter Einhaltung des Denkmalschutzes saniert werden. Deshalb dürften, so klärte die Verwaltung in der Vorlage auf, nur Fachfirmen die die denkmalschutzrechtlichen Genehmigungen haben, beauftragt werden.

Vergeben wurden vom Gemeinderat die Gipser-, Zimmerer-, und Dachdeckerarbeiten. Für gut 27 100 Euro bekam als Gipser und Restaurator die Firma Ernst Lorch den Zuschlag, die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten wird die Firma Dieringer Holzbau für rund 66 000 Euro übernehmen. Insgesamt sind im Vermögenshaushalt der Jahre 2017 und 2018 für die Sanierung 150 000 Euro eingeplant. Es fließen Mittel aus Fördertöpfen, und nicht zuletzt haben die Ringinger insgesamt 50 000 Euro für ihre historisch so bedeutende barocke kleine Kirche zwischen Ortseingang und Friedhof zusammen gesammelt.

Im Namen des Ortsvorstehers Weiss und des Ortschaftsrates bedankte sich Karl-Moritz Kraus bei der Verwaltung, ausdrücklich auch beim Sachbearbeiter Torsten Bung. Seinen Ratskollegen dankte er für die Bewilligung der Mittel.