Hoher Besuch an der Holstein-Ruine. Dritter von links: Klaus Tappeser.Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Die ehrenamtlichen Schaffer vom Freundeskreis der Holstein-Ruine hatten hohen Besuch

Über der Ruine weht die Fahne, und drinnen läuten die Wahlkampfglocken. Seinen Besuch in Stetten unter Holstein hat der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser vor allem für lobende Worte an den scheidenden CDU-Landtagsabgeordneten Karl-Wilhelm Röhm genutzt.

Burladingen-Stetten unter Holstein. Man sei in einer "schwarzen Hochburg", betonte auch CDU-Gemeinderat Josef Pfister mit Hinweis auf die für die Union immer so erfreulichen Wahlergebnisse im 674 Einwohner zählenden Ortsteil Stetten. "Tiefschwarz" sei man hier.

Dabei hatten die Burladinger Stadtverwaltung und Ortsvorsteher Hans Locher den Regierungspräsidenten vor allem deshalb in das viele Jahrhunderte alte Bauwerk gebeten, weil sie mit ihren regelmäßigen Einsätzen zur Grunderhaltung jetzt an Grenzen stoßen und mögliche Zuwendungen zum Thema machen wollten.

"Da wir es alleine nicht mehr schaffen, sind wir auf professionelle Hilfe angewiesen", verdeutlichte Ortsvorsteher und Burg-Aktivist Hans Locher und bat Tappeser eindringlich darum, sich für Zuschüsse von Seiten des Landesdenkmalamtes oder aus Töpfen der Tourismusförderung stark zu machen.

Wo jetzt professionelle Hilfe von Nöten wäre, wie hoch hinaus man da sollte und wo deshalb Gerüste aufgestellt werden müssen, das verdeutlichte beim Rundgang durch die einen halben Hektar große Anlage aus dem zwölften Jahrhundert der Rentner Hans Schäfer. Er ist der Stellvertreter von Locher in der engagierten Arbeitsgruppe und ein Baufachmann. Dass sie in Sachen Unfallversicherung beim freiwilligen Arbeiten in gewisser Mauerhöhe nicht mehr auf der "sicheren Seite" wären und dass man nur mit einer Fachfirma und deren Baugerüsten jetzt weiterkomme, beschrieb Schäfer vor mehreren neuralgischen Stellen des Mauerwerkes. Es gehe auch um die Verkehrssicherungspflicht für die vielen Besucher der sehenswerten und rege frequentierten Anlage, gab er zu Bedenken. Bürgermeister Davide Licht ließ bei der Begrüßung der kleinen Gruppe keinen Zweifel daran: In seinem Tourismuskonzept soll auch die Burgruine Holstein eine wichtige Rolle spielen. Dass sie immer noch so gut erhalten sei, sei eben vor allem dem engagierten Einsatz der Ehrenamtlichen zu verdanken, denen er viel Lob zollte. "So etwas schafft man nur gemeinsam", so Licht.

Alle Teilnehmer der Besichtigung waren zuvor in der Festhalle in Stetten von Feuerwehrkommandant Ilija Pilic und Manuel Kehrer einem Schnelltest unterzogen und für negativ befunden worden. "Perfekt durchorganisiert", attestierte Tappeser dem Ortsvorsteher und stellte in Aussicht, sich für das Anliegen und für Zuschüsse einzusetzen.