Dieter Arnold hinter seinem Schreibtisch im Ringinger Rathaus. Acht Jahre lang hat er jetzt die Geschicke der Burladinger Teilgemeinde erfolgreich begleitet. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Amtsübergabe: Die Einweihung der Ringinger Festhalle wird Dieter Arnolds letzte große Amtshandlung

Dieter Arnold geht ungern. Aber er will seiner Gesundheit jetzt mal wieder den Vorrang geben. Und was ihm den Abschied etwas erleichtert: Markus Weiß als sein Nachfolger im Amt des Ringinger Ortsvorstehers, so sagt Arnold, sei eine "hervorragende Lösung".

Burladingen-Ringingen. "Ausfegen" könnte man das wohl nennen, was der 43-jährige Vermessungstechniker dieser Tage in seinem Büro im Ringinger Rathaus macht. Der Juli wird, wenn alles so läuft wie geplant, sein letzter Monat im Ehrenamt sein. Die Zustimmung des Gemeinderats zum Ausscheiden, die Wahl des Nachfolgers Markus Weiß und das Ja der Burladinger Räte auch dazu, dürften reine Formsachen sein.

"Ja, das habe ich versprochen, das mache ich auch noch."

Dass Dieter Arnold nach Herzinfarkt und Reha andere Prioritäten setzt, dass wird ihm, der im Hauptberuf Vermessungstechniker ist, niemand verwehren wollen. Jeder weiß: die vergangenen acht Amtsjahre war er Ortsvorsteher mit Leib und Seele. Die Wieder-Einweihung der komplett renovierten Festhalle im Juli wird also seine letzte große Amtshandlung sein. Dieter Arnold will aber nicht nur die Festhalle, auch die Akten auf seinem Schreibtisch, die laufenden Vorgänge, die Liste der Kontakte und den kleinen, aber für den Teilort so wichtigen Etat sauber übergeben.

Die Verwaltungsangestellte Annerose Stopper stellt Telefonate durch und erinnert daran, wen es noch zurück zu rufen gilt. "Ja, das habe ich versprochen, das mache ich auch noch." Da nimmt es einer – nicht nur als Vermessungstechniker – ganz genau. Als Dieter Arnold 2009 zum Ringinger Ortsvorsteher gewählt wurde und die Nachfolge von Aloys Badura antrat, war er bereits fünf Jahre lang Mitglied im Ortschaftsrat und auch stellvertretender Ortsvorsteher gewesen. Im Gemeinderat war er von 2009 bis 2014 Mitglied.

"So viele interessante Menschen mit so vielen Facetten und so viele wichtige Themen", resümiert er die vergangenen Jahre als Rathauschef. Immer wieder sei es um die Festhalle gegangen, den Friedhof und die Baugebiete. Die Renovierung der Schule und den Computer-Raum dort, die erfolgreiche Neu-Verpachtung der Jagdgebiete, das könne er sich auf die Fahnen schreiben, sagt sein designierter Nachfolger.

Und auch wenn es schließlich nicht zu einem Gewerbegebiet Hipp kam, die Beratungen über die Pläne und den Einsatz dafür, das hätte ebenfalls sehr viel Zeit in Anspruch genommen. "Das hat auch sehr viel Spaß gemacht", sagt der 43-jährige Dieter Arnold im Rückblick. Es ist ihm anzumerken, dass er lieber bleiben würde, die Argumente der Ärzte und die Vernunft aber siegen lassen muss.

"Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch noch einen Vollzeitjob hätte, der mich richtig fordert", umschreibt er mit jenem hintersinnigen Älbler-Humor, dass die Arbeitsbelastung und der zeitliche Aufwand, den so ein Ehrenamt eben mit sich bringt, zwar neben dem eigentlichen Beruf, aber eben nicht nebenher erledigt werden.

Dass Renovierung der Kapelle angegangen wird, freut den Ortsvorsteher

Markus Weiß, der ihm am Tisch gegenübersitzt, betont, dass auch die Vereine immer wieder auf die tatkräftige Unterstützung Arnolds hätten zählen dürfen. Egal, ob sie Feste organisierten, um ihre Kasse aufzubessern, Hauptversammlungen hatten oder mit ihren Wünschen vorstellig wurden.

Oder wenn sie, wie der Förderverein Marienkapelle, Spenden sammelten und ihr Anliegen im Burladinger Rathaus und auf dem Regierungspräsidium durchdrücken mussten. Dass auch die Renovierung dieses geistlichen Kleinods jetzt wohl bald angegangen wird, freut den scheidenden Ortsvorsteher.

Und auf die Frage, was er denn in Zukunft mit dem Mehr an Freizeit anfangen wird, sagt der passionierte Ski- und Radfahrer: "Das wird jetzt die Zeit für mich, für meine Gesundheit."