Rotoren wie diese könnten sich auch bald auf der Küche und im Gewann Ringelstein drehen Foto: Rapthel-Kieser

Projekt für zehn Windräder auf drei Konzentrationsflächen schreitet voran. Gespräche mit der Stadt.

Burladingen - Die EnBW hat ihre Windgeschwindigkeitsmessungen in der Küche beim Weiler Hermannsdorf beendet und ist zufrieden. Dort könnten sich also bald fünf Windkraftanlagen drehen.

"Ein für süddeutsche Verhältnisse guter Standort", so kommentiert der Energieriese auf Anfrage des Schwarzwälder Boten die gesammelten Daten. Offensichtlich gut genug, um das Projekt von insgesamt zehn Windkraftanlagen auf drei Konzentrationsflächen rund um die Stadt Burladingen weiter zu betreiben.

Nach einem langen Ausschlussverfahren blieben im Bebauungsplan Windkraft diese drei Standorte auf städtischem Grund noch übrig: die Küche, Ringelstein bei Ringingen und das Gewann Telle.

Dreizehn Firmen rangelten sich danach um diese Flächen, der Gemeinderat pickte sich die EnBW heraus. Sie soll künftig die Windkraftanlagen betreiben, sich um das Konzept, den Bau und die Bürgerinformation kümmern. In der Küche könnten sich fünf Anlagen drehen, drei auf dem Ringelstein und zwei auf der Telle. Dazu wollte die EnBW aber erst einmal feststellen, ob sich die ausgewiesenen Flächen für Windkraftanlagen überhaupt eignen. Sprich: Wie schnell weht der Wind auf der Küche und im Ringelstein überhaupt?

Im August 2018 installierte deshalb ein Team von drei Wissenschaftlern ein wohnwagenähnliches Lidar-Gerät auf einer Wiese zwischen der Ziegelhütte und der Küche. Das stellte, mit dem gleichen Verfahren wie eine Radaranlage, die Windgeschwindigkeiten während der vergangenen zwölf Monate fest. Jetzt sind die Messungen abgeschlossen, das Gerät wurde abgebaut.

Vorsorglich hatte die Projektleitung im Bereich des Ringelstein im April 2019 ein zweites Gerät aufstellen lassen, das inzwischen ebenfalls wieder abgezogen wurde. Die Rohdaten lassen auf einen für "süddeutsche Verhältnisse guten Standort für Windkraftanlagen schließen".

Auch die zweite Messung hätte dies bestätigt, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Bevor eine Entscheidung zur weiteren Entwicklung des Projekts fällt, werden die Rohdaten noch genauer aufgearbeitet und auch mit langjährigen Wetterwerten abgeglichen. Parallel dazu ist die EnBW mit der Stadt Burladingen wegen einer Vereinbarung zur Flächennutzung im Gespräch.

Auch die Stadt Burladingen ist damit ihrem Ziel, Einnahmen durch die Vermietung von Flächen für Windkraftanlagen zu generieren, ein Stück näher gerückt. Baubeginn könnte dann in den Jahren 2020 und 2021 sein, ein Jahr später könnten sich die Windräder schon drehen. Zunichte machen könnte die schönen Pläne für regenerative Energie jetzt nur noch die Ergebnisse der Horstkartierung. Denn die Ergebnisse der Ornithologen stehen noch aus.