Ein Kandidat für die Abrissbirne: Die Gauselfinger Turn- und Festhalle wird nicht saniert. An anderer Stelle soll ein Neubau im Stile des Hörschwager Bürgerhauses entstehen. Foto: Rapthel-Kieser

Stadt sucht Gelände für einen Neubau. Bürgerhaus Hörschwag als Vorbild.

Burladingen-Gauselfingen - Gauselfingen ist auf der Suche nach einem Bauplatz für eine neue Turn- und Festhalle. Die alte, so verriet Ortsvorsteher Rudi Kanz in der Sitzung des Ortschaftsrates am Montag, wird abgerissen. Der Neubau soll sich am Hörschwager Bürgerhaus orientieren.

Die Beratungen über das ins Auge gefasste Grundstück gingen nach der öffentlichen Sitzung hinter verschlossenen Türen weiter. Das erste Grundstück, an dem der Ortschaftsrat und die Stadt für den Neubau interessiert waren, ist ihnen durch die Lappen gegangen. "Wir sind um 1000 Euro überboten worden", berichtete Kanz in der Sitzung, nachdem ein Gauselfinger in der Bürgerfragestunde nachgehakt hatte.

Seit fünf Jahren warten die Gauselfinger, dass sich für ihre in die Jahre gekommene Turn- und Festhalle etwas tut. Die Sanierung war mit dem Haushaltsplan 2013 schon zum Greifen nahe, da kam das Hochwasser und ruinierte die Festhalle in Stetten. Die musste also dazwischen geschoben werden. Die Gauselfinger hatten das Nachsehen und mussten hinten anstehen, denn danach wurde erst einmal die Ringinger Halle modernisiert. Schließlich wähnten sich die Gauselfinger 2017 auf der Zielgeraden, da wurden im Ortschaftsrat neue Berechnungen vorgelegt.

Zwei Millionen Euro, so hatte die Stadtverwaltung berechnet, hätte es gekostet, die Gauselfinger Turn- und Festhalle zu sanieren. Da auch das Rathaus an einigen Stellen sanierungsbedürftig ist, schwebte einige Wochen der Vorschlag im Raum, sowohl Halle als auch das Rathaus abzureißen und stattdessen eine schöne, neue, energetisch moderne Mehrzweckhalle mit integrierter Ortsverwaltung samt Vereinsräumen neu zu bauen. Dann wurde das Rathaus unter Denkmalschutz gestellt.

Die Probleme mit der Gauselfinger Turn- und Festhalle sind deutlich. Die Installationen in dem Ende der 60er- Jahre in Betrieb genommenen Gebäude sind alt und unansehnlich, es gibt Probleme im Mauerwerk, die Energiebilanz ist so schlecht wie die Bausubstanz. Ein anderes großes Manko: In der großen Halle fehlt es an einer Bühne, die bei Veranstaltungen der Vereine aus einzelnen, eingelagerten Elementen immer wieder auf- und dann abgebaut werden muss. "Die neue Halle soll auf jeden Fall eine Bühne haben", versicherte Ortsvorsteher Kanz seinen Räten und den Zuhörern.

Eins ist aber jetzt schon sicher, ein Hallenbad wird es im Neubau nicht mehr geben, zu wenig Bürger nutzen es.