Harald Schetter bei einem seiner zahlreichen Tauchgänge. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Höhlentaucher referiert / Das Nikolausheim bis auf den letzten Platz besetzt

Burladingen-Hausen . Harald Schetter, einer der renommiertesten Höhlentaucher Deutschlands, hat im Nikolausheim über den "Schwarzen Brunnen – Das Portal zum Zollerngraben" referiert. Massenhaft folgten Interessierte der Einladung der Volkshochschule Burladingen und der Ortschaftsverwaltung Hausen.

Schon Schetters Großvater Josef Heinzelmann, so erzählte er, hatte 1927 als Hechinger Stadtbaumeister die Quelle des Schwarzen Brunnens für die Trinkwasserversorgung des Altkreises Hechingen gefasst.

Als sich Schetter dann vor etlichen Jahren auf die Spuren seines Großvaters begab und sich den Schlüssel für die Brunnenstube besorgte, begann eine von vielen Tauchgängen begleitete Reise zur Entdeckung einer spektakulären Unterwasserhöhle.

Die Hechinger Höhlenforscher Harald Schetter, Harry Knupfer, Axel Bystrzinski und Bogdan Grygoruk waren 2002 erstmals in den Schwarzen Brunnen eingetaucht. Sie drangen in Tauchgängen in die Höhlen und Unterwasserwelt vor, teils unter Wasser, teils über Wasser durch Gänge und großräumige Höhlen. Auf der anstrengenden, kräfteraubenden Tour mussten die Männer teilweise auf dem Bauch robben. Vom letzten Versorgungslager drang Bogdan Grygoruk alleine vor und erreichte das Ende des jetzt bekannten Systems etwa 875 Meter im Berg.

Das Team hat vor, wieder einzusteigen und die Abzweigung mit dem Hauptlauf zu suchen. Anhand von Bildern und Videos in drei Abschnitten berichtete Schetter über die Wiederentdeckung und Erforschung der Karsthöhle im Neuweiler Tal in Hausen.

Ausrüstungsgegenstände und Funde aus der Höhle finden viel Beachtung

Hinter der unscheinbaren Brunnenstube zieht sich die Höhle entlang des Zollerngrabens in nordwestlicher Richtung direkt auf die Europäische Wasserscheide zu. Mit fast tausend Metern Länge ist der Schwarze Brunnen die längste Höhle der Zollernalb. Die Karsthöhle birgt in gewaltigen Hallen wunderschöne Tropfstein- und Sinterformationen.

Auch die kleine Ausstellung mit Ausrüstungsgegenständen, Plänen, Funden aus der Höhle und eine Bildergalerie fanden viel Beachtung.

Gerne beantworten die Forscher auch die Fragen der Besucher. Der Vortrag war mit Musik – Peter Barth spielte in der Pause auf seinem Akkordeon – und freilich auch mit Bewirtung durch den Gesangverein, aber letzterer kam angesichts des unerwarteten Ansturms an seine Grenzen.

Am Ende des Vortrags gab es begeisterten Applaus. Ortsvorsteher Staiger bedankte sich beim Referenten und bei den unerwartet zahlreichen Besuchern und stellte dann die vier Höhlenforscher vor.