Pfarrer Konrad Bueb teilt die Kommunion aus. Viele Gläubige sind zur Patroziniums-Feier gekommen. Fotos: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Gauselfinger Kirchengemeinde feiert Patrozinium "St. Peter und Paul" / Beisammensein und Bewirtung fallen aus

Das Patrozinium Petrus und Paulus wurde in Gauselfingen am Samstagabend bei herrlichem Sommerwetter vor der Kirche gefeiert.

Burladingen-Gauselfingen. Es war eine sehr erhebende Messe, welche Pfarrer Konrad Bueb auf dem Kirchplatz unter freiem Himmel zelebrierte. Trotz der "Ausnahmesituation", wie es der Seelsorger nannte.

Rund 40 Kirchgänger, nicht nur aus Gauselfingen selbst, hatten sich eingefunden und saßen auf Abstand, während Ralf Ritter am Keyboard für die sakrale Musik sorgte und eine Schola, bestehend aus fünf Sängern, die Kirchenlieder anstimmte. Denn auf den Gemeindegesang musste verzichtet werden. Und so hat man mit einem feierlich hergerichteten Altar und einem wundervollen Blumenschmuck in allem das Beste aus den besonderen Umständen unter Corona-Bedingungen gemacht.

Man feierte die Vorabendmesse im Nachgang zum 29. Juni, dem Gedenktag der beiden Kirchenapostel. Das Hochfest der Katholiken sollte in Gauselfingen an die Schutzherrschaft von Petrus und Paulus erinnern. Zwei Apostel, die laut Pfarrer Bueb eine Schlüsselrolle beim Aufbau der christlichen Gemeinden eingenommen hätten, obwohl sie sehr unterschiedliche Charaktere hatten: Petrus, der Fels, auf dem die Kirche gebaut ist, und Paulus, der Missionar, der die Botschaft Christi in die Welt getragen hat.

In seiner Predigt erinnerte der Theologe daran, dass Paulus eher der Einzelkämpfer gewesen sei. Er war als der Verfolger Saulus auf offener Straße von Gott geholt und dazu berufen worden, das Reich Gottes bis an die Grenzen der Erde zu verkünden. Paulus sei quasi auf Umwegen zum Apostel geworden.

Ganz anders als Petrus, der vom Fischer zum Menschenfischer wurde und direkt von Jesus berufen wurde. "Christ wird man, indem man in einer christlichen Familie großgezogen wird oder sich im Laufe des Lebens zum Christentum bekennt", übertrug Bueb diese unterschiedlichen Wege auf das heutige Leben. Denn beide Berufungen seien auch heute noch zu finden und sollen ihren Platz haben. "Wir brauchen beide Strömungen." Das Bewahrende und das Aufbrechende – beides seien die Pfeiler des Christentums, so der Pfarrer.

Und so sei auch jeder einzelne in seiner kleinen Kirchengemeinde vor Ort berufen, an der Kirche Gottes mitzubauen. "Wir brauchen das petrinische Amt, das zusammenführt, und das paulinische Amt, das missionarisch wirkt. Wir müssen die Menschen wieder für die Botschaft von Jesu begeistern", forderte Konrad Bueb die Gemeinde auf.

Gerne wäre auch der Pfarrer noch mit allen Versammelten beim gemütlichen Beisammensein ins Gespräch gekommen, doch dieses Jahr musste dies, und vor allem auch die Bewirtung, ausfallen.