Bewohnerin Elfriede Nerz wird als eine der ersten in Burladingen gegen das Coronavirus geimpft. Medizinstudentin Clara Schönwald zieht die Spritzen mit dem Biontech-Impfstoff auf.Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Im Haus Fehlatal in Burladingen erhalten 31 Bewohner die erste Impfdosis

Von Vera Bender

Die ersten Impfungen gegen das SARS-CoV-2-Virus sind am Samstag im Haus Fehlatal in Burladingen gestartet.

Burladingen. Am Samstag traf im Seniorenheim das mobile Impfteam ein. 31 Bewohner und fünf Mitarbeiter ließen sich gegen das Coronavirus impfen. Nach rund zwei Stunden war alles vorbei.

Die Stimmung im Haus Fehlatal war entspannt. Im Saal waren die Ärztin Katrin Pätel, die eine Praxis in Sindelfingen betreibt, sowie die Medizinstudenten Tom Hirning, Pia Jerger, und Clara Schönwald, die ihr assistierten, aktiv. Die Impfassistenten studieren an der Universität in Tübingen und haben sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet. "Weil ich die Verantwortung spüre und ihr nachkommen will", erklärte Clara Schönwald. Sie zog jeweils die Spritzen mit dem Impfstoff der Firma Biontech auf. Dabei wurden bereits nach dem neu zugelassenen Verfahren aus den einzelnen Ampullen sechs Impfdosen gezogen. Der Impfstoff wird immer mit Kochsalzlösung verdünnt.

Für die Logistik ist das Deutsche Rote Kreuz zuständig, so war vom DRK Rottenburg Daniel Johner mit dabei. Fahrzeuge, Transport, Notfallausrüstung – für all das sorgen die Rotkreuzler. Fünf mobile Impftrupps sind momentan im Regierungsbezirk Tübingen unterwegs.

Als Beobachter der Impfaktion war auch der Balinger Arzt Hans Goessler vor Ort. Er soll die Impfstation des Zollernalbkreises leiten, wenn genügend Impfstoff dafür geliefert wird.

Pflegedienstleiterin Meike Heinzelmann koordinierte den reibungslosen Ablauf innerhalb der Pflegeeinrichtung. Ausführlich wurde jeder über die Impfung aufgeklärt, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme wurden abgefragt, und dann gab es den Stich in den Oberarm. Eine ältere Dame meinte lachend: "Ich musste hinschauen, ob er wirklich schon fertig ist." Sie hatte den Pieks gar nicht bemerkt. Was es für die Geimpften zu beachten gab? Na ja, am besten keinen Hochleistungssport betreiben, meinten die Medizinstudenten lachend. Bewohnerin Elfriede Nerz war nicht die einzige, die sich nach der Impfung erleichtert zeigte. "Ich muss ja nicht ewig leben, aber ich will auch nicht an dieser schrecklichen Krankheit sterben", brachte es die 79-Jährige auf den Punkt. "Wenn sich der eine oder andere Bewohner nicht impfen lassen will, dann hat das nichts mit dem Impfstoff zu tun", berichtete Pflegedienstleiterin Heinzelmann, "sie wollen einfach den Jüngeren den Impfstoff nicht wegnehmen." Am 30. Januar wird im Pflegeheim dann die zweite Impfung verabreicht, ohne die kein ausreichender Impfschutz bestehen würde.