Davide Licht wirft seinen Hut für die Burladinger Bürgermeisterwahl in den Ring. Foto: Elsäßer

Bürgermeisterwahl: Davide Licht leitet in Calw das Liegenschaftsamt und ist zweifacher Ortsvorsteher

Burladingen/Calw - Mit dem jungen Davide Licht aus Calw wirft nun der dritte Bewerber um das Bürgermeisteramt Burladingen offiziell seinen Hut in den Ring. Und da mag so mancher Burladinger aufatmen: Denn dieser Bewerber ist vom Fach und in vielen Bereichen beschlagen.

Der Macher aus dem Rathaus der Hesse-Stadt will an diesem Freitag seine Beweggründe erläutern und bekannt geben, warum er sich in Burladingen bewirbt, wie er sich die Zukunft der Fehlastadt sowie das Miteinander im Gemeinderat und mit den Vereinen vorstellt. Er ist wohl jener Bewerber, der mit einigen Fraktionen des Burladinger Gemeinderates schon Gespräche führte, um vorzufühlen. Allerdings hatte er diese Gemeinderäte Burladingens um Diskretion gebeten – und die ließen tatsächlich nichts raus.

Licht gehört wohl nicht zur AfD

Noch in der vorvergangenen Sitzung des Gemeinderats in der Burladinger Stadthalle fragte AfD-Mann Andreas Scheu, bei wem es sich um diesen Kandidaten, über den die Lokalpresse damals nur rätselte, wohl handele. Er erntete nur ein Schulterzucken der meisten Räte.

Damit scheint auch diese Front schon mal geklärt – dem AfD-Lager gehört Licht also nicht an. Und jetzt, nachdem die Bewerber Hans-Walter Hellbach und Michael Ohm ihre Kandidatur bekannt gaben, tritt Davide Licht als dritter Kandidat offiziell in Burladingen in Erscheinung.

In Claw bereits Kommunalpolitisch tätig

Bei der Stadtverwaltung Calw war der studierte Verwaltungsfachmann vor fünf Jahren als Leiter des Liegenschaftsamts eingetreten; zudem ist er Ortsvorsteher zweier Teilgemeinden, Hirsau und Altburg. Was er dort einst sagte, mögen viele Ortsvorsteher und Ortschaftsräte der Burladinger Teilorte mit Wohlwollen hören.

Licht betonte, dass jede Ortschaft ihren eigenen Reiz und Charme habe, was untrennbar mit der Geschichte des jeweiligen Ortes verbunden sei. Hirsau sei für ihn verknüpft mit der Geschichte der gleichnamigen Klosteranlage; Altburgs Historie mit der des berühmten Astronomen von Bohnenberger. Eine schöne und wertvolle Besonderheit hätten diese zwei Ortschaften jedoch gemeinsam, und das sei die herzliche, gestalterische und hilfsbereite Art ihrer Menschen.

Für ehrenamtliche Kommunalpolitiker in den Teilgemeinden der Fehlastadt, die ihren zurückgetretenen Bürgermeister vor Ort äußerst selten sahen und der weder für die namhaften historischen Burganlagen noch die denkmalgeschützten Kleinode wie die Ringinger Marienkapelle allzu viel Engagement zeigte, mag das ein Hinweis auf ein künftig mögliches anderes Miteinander zwischen Rathausspitze und Teilorten sein – sollte Licht gewählt werden.

Ansprechpartner für Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet

Auch was die Wirtschaft angeht, weist der Calwer Davide Licht unbestritten große Erfahrung auf, ist er doch seit Jahren Ansprechpartner für den Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz.

In dem haben sich drei Teilgemeinden des Nordschwarzwalds, nämlich Bad Teinach-Zavelstein, Oberreichenbach und Calw, zur Erschließung eines Interkommunalen Gewerbegebiets zusammen getan.

Ihr Ziel: In der Form eines Zweckverbandes wollen sie interessierten Firmen aus aller Welt und bereits ortsansässigen Firmen maßgeschneiderte Gewerbebauplätze anbieten.

Erfahrung in Wirtschaftsfragen

Die Burladinger Firmeninhaber und Wirtschaftsgrößen, aber auch die Mittelständler dürften das mit Interesse zur Kenntnis nehmen. Denn auch in so manchen Teilorten harren einige Gewerbegebiete der Fertigstellung sowie des weiteren Ausbaus – oder Interessenten warten darauf, endlich einen Gewerbe-Bauplatz kaufen zu dürfen. So wie etwa der TV-bekannte Luxusautohändler Michael Kanz, der seit Jahren dringend erweitern will und mit seinem Kaufanliegen nicht weiter kommt.

Dass sich der Calwer auch in der Fehlastadt bei so viel Geschichtsinteresse, Wirtschaftskompetenz und als bekennender Jogger, der gerne mal die Laufschuhe anzieht und durch die Wälder rennt, wohl fühlen dürfte, ist anzunehmen. Der Bartträger Licht, der in den vergangenen Jahren immer mal wieder den Look seiner Gesichtsbehaarung wechselte und Neues ausprobierte, lebt in einer Beziehung. Ob er die Lebenspartnerin nach Burladingen mitbringen würde und sich beide dort im Falle seiner Wahl einrichten wollen, das wird er beim Gespräch an diesem Freitag vielleicht auch verraten.