Der neue Vorstand der Burladinger Christdemokraten mit Dörte Conradi, Annette Widmann-Mauz und Joachim Rebholz sowie einer Handvoll der geehrter Mitglieder. Foto: Dick Foto: Schwarzwälder Bote

Parteien: Dörte Conradi tritt in der Mitgliederversammlung die Nachfolge von Frank W. Schroft an

Vorbereitungen zu Landtags- und Bundestagswahlen, Querelen im Gemeinderat – drei Jahre lang fehlte dem CDU-Stadtverband die Ruhe für eine Hauptversammlung. Nun fand sie am Freitag statt, und der Vorstand ist wieder offiziell komplett.

Burladingen-Ringingen. Seit Frank W. Schroft im Oktober 2015 Bürgermeister in Meßstetten geworden war, fehlte dem CDU-Stadtverband Burladingen der Vorsitzende. Dörte Conradi, Schrofts Stellvertreterin, führte die Stadt-CDU in den vergangenen drei Jahren mit dem zweiten Stellvertreter Josef Pfister. Am Freitag nun machte der Stadtverband endlich Nägel mit Köpfen – er hatte zur Hauptversammlung mit Wahlen in den "Hirsch" nach Ringingen eingeladen. Ergebnis: Dörte Conradi hat nun ganz offiziell den Vorsitz, ihre Stellvertreter sind Josef Pfister und Eugen Straubinger.

Proppenvoll war der Saal im Gasthaus, 32 wahlberechtigte CDUler waren gekommen, dazu mit Versammlungsleiter Joachim Rebholz von der Kreis-CDU und Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin im Kanzleramt in Berlin, auch weiter bekannte Polit-Prominenz.

In Conradis Bericht zu den zurückliegenden drei Jahren wurde vor allem eines deutlich: Dass seit dem Weggang Schrofts stets die Ruhe für eine Hauptversammlung und Wahlen gefehlt habe. Die Vorbereitungen zur Landtagswahl 2016, zur Bundestagswahl 2017 und die Querelen im Gemeinderat Burladingen hatten zu viel Zeit in Anspruch genommen. Nach dem Kassenbericht stand der Entlastung des Vorstands nichts mehr im Weg, sie erfolgte einstimmig. Conradi erklärte ihre Kandidatur für den Vorsitz, den sie ja bereits von 2000 bis 2007 innehatte, so: Die Arbeit an der Basis liege ihr am Herzen, der Stadtverband wolle eine schlagfertige Truppe stellen – auch im Hinblick auf das unruhige Fahrwasser, in dem sich die Bundespartei im Moment befinde. Conradi spielte damit auf den Wettstreit um den Parteivorsitz nach Merkels Rücktritt an.

30 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen wurden schließlich gezählt, Joachim Rebholz gratulierte Conradi zu diesem "hervorragenden Ergebnis". Auch alle anderen Vorstandsmitglieder wurden mit sehr großer Mehrheit, ja sogar einstimmig gewählt. Der neu formierte Vorstand sieht wie folgt aus: Conradi wird von Josef Pfister und Eugen Straubinger vertreten, Schatzmeister ist Jörg Bitzer, Schriftführer Michael Eisele, Pressesprecherin Antje Conradi.

Starke Basis ist nötig

Zum Internetbeauftragten, der sich auch zügig um die völlig überholte Homepage des Stadtverbands kümmern wird, wurde Frank Löffler gewählt, zur Mitgliederbeauftragten Antje Conradi. Beisitzer wurden Anton Eisele, Jörg Hammermeister, Moni Hipp, Moni Spallinger-Rieder und Erwin Straubinger. Kassenprüfer sind Waltraud Straubinger und Hans-Ludwig Steinhart.

Während fleißig ausgezählt wurde, ergriff Annette Widmann-Mauz das Wort, erinnerte unter anderem an die Schwierigkeiten des Bundes-CDU, nach der letzten Wahl einen Koalitionspartner zu finden, die Probleme beim Thema Migration und Abschiebung, und betonte aber auch, dass trotz allem gute Arbeit geleistet worden sei und dass man natürlich Lehren aus der Zeit gezogen habe: "Wir wollen wieder Vertrauen gewinnen und zu neuer Stärke wachsen", sagte sie. Dazu brauche es eben auch eine starke Basis.

Friedemann Mutschler, ehemaliger CDU-Stadtrat, forderte beim Tagesordnungspunkt "Wünsche und Anträge" wieder regelmäßige Stadtverbands-Sitzungen, dass sich der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Wilhelm Röhm öfter blicken lasse, und eine schärfere Positionierung des Stadtverbands hinsichtlich rechter Tendenzen in Burladingen.

Geehrt wurde auch, zum Teil in Abwesenheit. Schon im Jahr 2016 waren 50 Jahre in der CDU Mitglied: Gerd Sauter und Anton Straubinger. Auf 40 Jahre kamen Wilhelm Maichle und Walter Maier. Und für 25 Jahre gratuliert wurde dem "Urgestein der Stadt-CDU", wie Conradi sagte, Klaus Ritt und Ursel Bailer sowie Waltraud Barth-Lafargue. 50 Jahre CDU-Mitglied sind in diesem Jahr Peter Maier, Simon Heinzelmann, Leopold Heinzelmann, Hans Sachs und Josef Schäfer.