Die Uferböschung am Wasserspielplatz in Hörschwag ist steiler als die in Stetten. Geht es nach einigen Bürgern, soll das anders werden. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Lauchertspielplatz: Geht es nach einigen Hörschwagern, soll das Ufer am EU-Badegewässer flacher werde

Die Lauchert am Wasserspielplatz hinter dem Bürgerhaus in Hörschwag ist ein von der EU ausgewiesener Badeplatz, und die Wasserqualität wird deshalb regelmäßig kontrolliert. Genau das bereitet dem Ortschaftsrat jetzt Kopfzerbrechen.

Burladingen-Hörschwag. Denn einige Hörschwager wünschen sich, die Uferböschung an der Lauchert abzuflachen und für Kinder zugänglicher zu machen. Auch der Nachbarort Stetten hat mit der sogenannten Widderanlage an der Festhalle einen Spielplatz, der hervorragend angenommen wird. Dort tummeln und planschen vor allem an heißen Tagen viele Kinder, rund um Holzkrokodil, Wasserpumpe und flachen Lauchertsteinen. Auch, weil der Zugang zur Lauchert einfach ist, denn die Uferböschung ist nicht sehr steil und nicht nur bequem begehbar, sondern von Müttern, die am Rand auf einer Bank sitzen, sehr einfach einzusehen.

Änderung am Bachbett muss genehmigt werden

In Hörschwag wünschen die Bürger sich das jetzt auch. Denn bislang sieht es dort anders aus. Da liegt die Lauchert am Wasserspielplatz hinter dem Bürgerhaus etwas tiefer in ihrem Flussbett, ins Wasser zu gelangen ist schwieriger. Deshalb hatten sich einige Bürger an die Ortsvorsteherin von Hörschwag Monika Spallinger-Rieder gewandt und angeregt, das Bachbett dort abzuflachen. Dem Ortschaftsrat bereitet dieser Wunsch aber einiges Kopfzerbrechen. Denn nicht nur, dass jede bauliche Veränderung am Flussbett genau mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Naturschutzbehörde im Landratsamt abgestimmt werden muss und vielleicht gar nicht genehmigt wird.

Es müssten auch Geld im Haushalt für die Tiefbaumaßnahme bereit gestellt werden. Und, so Spallinger-Rieder: "Unser Etat für die Spielplätze ist vorerst total aufgebraucht."

Tatsächlich ist der Spielplatz vor dem Bürgerhaus erst jüngst erweitert und mit neuen Spielgeräten ausgestattet worden. Die Ortschaftsräte Bernd Göring und Sebastian Heinzelmann haben da viele freiwillige Arbeitsstunden in die Aufhübschung von Spielplatz und die Sanierung von Sitzbänken investiert. Auch die Sitzbänke am Wasserspielplatz hinter dem Bürgerhaus haben sie repariert und gestrichen.

Dieser Wasserspielplatz ist, anders als der im Nachbarort Stetten unter Holstein, ein von der EU anerkanntes und regelmäßig kontrolliertes Badegewässer. Eingelassen hat man sich auf diese Zertifizierung, weil es damals, als das Bürgerhaus gebaut und der Wasserspielplatz angelegt wurde, dafür Zuschüsse von der EU gab.

Das bedeutet aber auch ständige Kontrollen der Wasserqualität. Und die Ergebnisse, so erinnerte Spallinger-Rieder, waren nicht immer die besten. "Vor allem nach Starkregen, wenn die Regenüberlaufbecken das viele Wasser nicht mehr halten können, sind die Wasserwerte in der Lauchert schlecht und es werden Bakterien festgestellt." Deshalb war die Rathauschefin skeptisch, ob man den Weg ins Wasser für kleine Kinder noch leichter machen sollte.

Denn selbst wenn Schilder aufgestellt wurden, die zeitweilig Eltern und Nachwuchs vor der schlechten Wasserqualität warnten - es wurde dort trotzdem geplanscht und gespielt.

Die Wasserqualität, so vermutet die Ortsvorsteherin, ist im Nachbarort wohl kaum besser. "Aber da misst halt niemand nach".

Die EU-Richtlinie für Badegewässer stammt aus dem Jahr 2006. Sie regelt die Mindestanforderungen an die Qualität und Bewirtschaftung der Badegewässer, die als EU-zertifiziert ausgewiesen wurden. Mikrobiologische Kontrollen des Wassers müssen dann regelmäßig stattfinden. Gemessen wird, ob Kolibakterien, Kokken oder Algen im Wasser sind und in welcher Menge.