Marc Haile, der Gewinner von "The Biggest Loser", hat stolze 86 Kilogramm abgespeckt. Foto: SAT.1

Drei Tage nach seinem Sieg bei der Sat.1-Abspeckshow ist der 18-Jährige aus Burladingen schwer beschäftigt. Reporter stehen Schlange.

Burladingen - Drei Tage nach seinem Sieg bei der Sat.1-Abspeckshow "The Biggest Loser" ist Marc Haile schwer beschäftigt. Der 18-jährige Burladinger verlor 86 Kilo und gewann 50 000 Euro. Jetzt stehen Reporter bei ihm Schlange.

Die Haile-Familie ist wieder eine heile. "Früher waren alle unglücklich, der Uropa, die Oma, meine Mutter, seine Mutter, jetzt sind alle happy", sagt der 45-jährige Ralf Haile über seinen Sohn Marc. Dessen einstiges Gewicht (184 Kilo), sein Essverhalten und die gefährdete Gesundheit waren früher das Top-Thema bei den Hailes. Marc, der jüngste von drei Söhnen, war wegen seines Übergewichtes das Sorgenkind der Familie.

"Bild" gibt er fünf Speck-weg-Tipps

Marc lebt in Gauselfingen, einem Stadtteil der Textilstadt Burladingen auf der Schwäbischen Alb. Für ihn und seine Familie aus Gammertingen (Kreis Sigmaringen) wurde in einem halben Jahr alles anders – und Vater und Sohn zu Medienstars. Im Moment ist es der Medienrummel, der schwer wiegt. Reporter wollen Interviews, die "Bild" holt sich bei Marc die fünf besten "Speck-weg-Tipps", das Starmagazin Promiflash erklärt ihn zum Frauenschwarm. Und der Rummel findet auch online statt: Im sozialen Netzwerk Facebook bekam er in den vergangenen Tagen 1600 Freundschaftsanfragen und per E-Mail kommt der Vorschlag, er solle doch Dressman werden.

"Wir sind noch nicht im Normalmodus", sagt Marc schulterzuckend über den plötzlichen Promistatus beim Besuch unserer Zeitung in der Autowerkstatt in Gammertingen, die Vater Ralf und seine Söhne betreiben. Die braunen Augen unter der roten Kappe wirken noch etwas müde. Erst vorgestern ist er von Stuttgart nach Berlin und zurück gejettet. Dort trat er mit der Zweitplatzierten Nicole live im Frühstücksfernsehen auf.

Auch für Vater Ralf ist vieles anders. Er war ebenfalls Kandidat bei der Show und war dafür mit seinem Sohn ins TV-Camp in Spanien gezogen. Bis kurz vor dem Finale war er ebenfalls im Rennen um den Sieg. Trotz seinem Aus im Halbfinale liegen nun auch bei ihm die Autogrammkarten auf dem Tisch. Leute kommen vorbei, rufen an oder schreiben E-Mails.

"Die beantworte ich alle", sagt Ralf. Er ist sicher, dass es bei den meisten, die sich da äußern, von Herzen kommt. "Da fährt einer im Auto vorbei, ich kenn den gar nicht, der kurbelt die Scheibe runter und schreit 'Ich bin stolz', das freut mich schon." Dass die Familie im ländlichen Raum lebt, lasse die Reaktionen der Menschen umso stärker auf sie einprasseln, meint Ralf Haile. "Wenn sie in Köln wohnen und 'The Biggest Loser' gewinnen, dann ist das den meisten Kölnern egal. Hier nehmen alle Anteil."

"Und in der Familie sowieso", ergänzt Marc, "nicht nur mein Vater, auch meine Brüder, alle, alle haben sie mich unterstützt." Klar habe er auch bei der Finalvorbereitung den einen oder anderen Motivationshänger gehabt. Dann habe es aber sofort von allen Seiten geheißen: "Marc, das ziehst du durch."

Inzwischen freut er sich darauf, mit Krafttraining beginnen zu dürfen. "Ich will runter auf 90 Kilo", sagt Marc, der statt 184 nur noch knapp 98 Kilo wiegt. Und ab September geht es wieder in die Schule. Marc hat sich in Gammertingen, Hechingen und Albstadt (beides Zollernalbkreis) für das Berufskolleg beworben. Dass er ein Jahr lang keine Schulbank mehr gedrückt hat, bereut er nicht. Im Gegenteil: Die Abnehm-Auszeit nennt er "die beste Entscheidung seines Lebens". Die 50.000 Euro Siegprämie scheinen nicht die größte Rolle zu spielen. Der 18-Jährige bleibt trotz des Geldsegens bodenständig. Er will "auf jeden Fall nichts Sinnloses mit dem Geld machen".

Marc ist im Camp erwachsen geworden. Die Bindung an seinen Vater, die "war vorher schon sehr eng, aber jetzt ist sie noch hundertmal stärker", sagt er. Auch den Mediensturm werden die Hailes überstehen, da ist er sich sicher. "Das ist bald alles wieder normal", sagt er gelassen. So normal, wie er es sich vorher immer gewünscht hat.