Das Gemeindeteam hat die Kirche St. Sylvester für den Fronleichnamstag prächtig geschmückt, auch mit einem Blumenteppich.Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Alte Tradition wiederbelebt / An Fronleichnam ist der Auto-Gottesdienst ausgefallen

Burladingen-Stetten. Die katholische Pfarrei St. Sylvester in Stetten u. H. hätte am vergangenen Sonntag eigentlich das Hochfest Fronleichnam gefeiert. Bedingt durch die Coronakrise mussten in diesem Jahr die traditionelle Prozession und die große Gemeinde-Hockete der Ministranten in der Ortsmitte leider ausfallen.

Auch eine Feier des Fests in gewohntem Umfang in der Kirche konnte nicht stattfinden, da nach derzeitigen Richtlinien in der Stettener Kirche gerade einmal 32 Personen gemeinsam feiern könnten.

Dennoch sollte in der kleinen Pfarrei St. Sylvester am Sonntag ein Fronleichnams-Feeling spürbar sein: So hatte das Gemeindeteam St. Sylvester den Musikverein Stetten-Hörschwag kurzerhand angefragt, ob dieser bereit wäre, natürlich in kleiner Besetzung und unter Einhaltung der Abstandsregeln, die traditionelle Fronleichnams-Tagwache zu spielen.

Diesem Ansinnen entsprach der Musikverein gerne und so erschallten morgens um kurz nach sechs Uhr nach dem Angelus-Geläut mehrere Fronleichnamslieder über das Dorf und läuteten so den besonderen Tag ein.

Darüber hinaus hatte das Gemeindeteam für den Sonntagmorgen einen Auto-Gottesdienst auf freiem Feld mit Auto-Segnung durch Diakon Rötzel geplant: Bei dem Gottesdienst hätten zahlreiche Besucher, im Auto sitzend, den Gottesdienst mitfeiern und die Atmosphäre in der Natur unter freiem Himmel genießen können. Nach tagelanger Vorbereitung musste die Veranstaltung jedoch bereits um 7.30 Uhr aufgrund des schlechten Wetters abgesagt werden.

Die Motivation des Gemeindeteams, dieses Angebot zu realisieren, ist jedoch ungebrochen – ein neuer Termin wird gesucht.

Das Team hatte sich schon Tage im Voraus daran gemacht, die St.-Sylvester-Kirche für Fronleichnam zu gestalten: So waren Fahnen, Laternen und ein hölzernes Fronleichnams-Kreuz im Chorraum der Kirche aufgestellt.

Viele Gläubige erleben die Kirche als Ort des stillen Gebets

Die Gläubigen hatten die Möglichkeit zur Verehrung der Hostie in der Monstranz, die Pfarrer Bueb am Sonntagnachmittag auf dem Altar ausgesetzt hatte. Um die Besucher der Kirche nicht vollkommen sich selbst zu überlassen, waren vier Stationen in den vier Himmelsrichtungen aufgebaut, an denen sie Gebete mitnehmen konnten, darunter eine spezielle Auswahl für Kinder. Meditative Musik im Kirchenraum und eine farbige Beleuchtung unterstrichen den Charakter des Gebäudes als Ort der Besinnung.

Die Blumendekoration hat das Gemeindeteam in stundenlanger Arbeit in der Kirche angebracht: Blumen aus Wiese, Feld und Garten zierten am Sonntag den Weg vom Taufstein am Eingang der Kirche bis zum Altar.

Nachdem die Gestaltung von Blumenteppichen am Fronleichnamstag bereits in den 1970er-Jahren in Stetten als Tradition aufgehört hatte und man dies über viele Jahrzehnte nicht mehr gewohnt war, zeigten sich viele Kirchenbesucher begeistert von der Dekoration.

Überhaupt waren im Laufe des Sonntags rege Besucherströme in der Kirche zu verzeichnen: Viele Gläubige haben das Angebot, die Kirche zu besuchen, zu betrachten und sie als Ort des Gebets einmal ganz neu kennenzulernen, gerne angenommen.