Ringen um die Zukunft des Fördervereins Städtepartnerschaft (von links): Reinhard Will, die jetzt kommissarische Vorsitzende Monika Spallinger Rieder und der frisch ins Amt des Kassierers gewählte Franz Schanz. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Städtepartnerschaft: Spallinger-Rieder muss kommissarische Vorsitzende bleiben

Der Förderverein Städtepartnerschaft mit Le Plessis-Trévise ringt ums Überleben. Und das ausgerechnet im 30. Jahr des Bestehens der deutsch-französischen Städtefreundschaft.

Burladingen. "Es fehlt frisches Blut und frisches Engagement", klagte die Vorsitzende Monika Spallinger-Rieder. Im Jahresrückblick hatte die Vorsitzende, so sagte sie selber, "leider wenig zu berichten".

Sie erinnerte an den Besuch einer kleinen Delegation aus der französischen Partnerstadt am letzten August-Wochenende. Mit dabei war auch der Präsident des Robert Schuhmann Clubs, Pascal Oge, der in die Städtepartnerschaft mit Burladingen in Frankreich koordiniert. Im Oktober schließlich war Bürgermeister Harry Ebert mit der Ringinger Musikkapelle und einer kleinen Delegation nach Frankreich gereist.

Spallinger-Rieder, Gemeinderätin und seit Januar Ortsvorsteherin von Hörschwag, führte ins Feld, man könne nicht "auf drei Hochzeiten tanzen" und hätte bei der Hauptversammlung ihr Amt gern in andere Hände gelegt. Allein, es fand sich niemand, der das Ehrenamt übernehmen wollte, und so ist sie bis auf Weiteres kommissarische Vorsitzende des Vereins.

Zudem redete Reinhard Will, bisher Kassierer und Schriftführer, Klartext: Eine Mail aus Mitgliederkreisen hatte ihm zumindest "zu Denken gegeben". Der darin formulierte Vorwurf: "Dass wir nicht genügend für den Verein getan haben." Deshalb wollte auch er von seinen Ämtern zurücktreten.

Letztlich ließ sich Franz Schanz dazu überreden, künftig das Amt des Kassierers zu übernehmen. Er wurde ohne Gegenstimme gewählt. Als Schriftführer bleibt damit auch Reinhard Will kommissarisch im Amt. Er gab bekannt, dass es drei Mitglieder zu ehren galt, die seit 25 Jahren dem Städtepartnerschaftsverein angehören. Es sind Gisela Bokeloh, Renate Hauser und Jürgen Veeser. Alle drei waren nicht anwesend.

Fußball oder andere Sportwettkämpfe?

Die anschließende Diskussion der Mitglieder darüber, wie es mit dem Verein weiter gehen soll, war rege. Einige fragten sich, warum der Schüleraustausch, der die Partnerschaft einst vor allem belebt hatte, quasi zum Erliegen gekommen sei und schlugen vor, die Französischlehrer des Burladinger Schulzentrums für das Thema Städtepartnerschaft wieder zu erwärmen.

Andere regten ein Fußballturnier oder einige sportliche Wettkämpfe an, zu denen man die französischen Freunde einladen könnte. Spallinger-Rieder gab zu bedenken, dass der Burladinger Verein von der Stadt zwar jährlich einen Zuschuss von über 500 Euro erhalte, aber ansonsten von der Stadt unabhängig sei und frei agieren könne. Der von Pascal Oge geleitete Robert Schuhmann Club müsse sich allerdings weit mehr nach den Belangen von Le Plessis-Trévise ausrichten.

Die Mitglieder wollen sich in den nächsten drei Monaten Gedanken darüber machen, wie sie den Verein und die Städtepartnerschaft beleben können und sich auf die Suche nach Freiwilligen machen, die im Vorstand oder als Vorsitzender aktiv werden wollen.

Und wenn das nicht gelingt? Ein Mitglied hatte die Antwort: C’est la vie.