Auswanderer: Die Burladinger Ewald und Martina Pasenau betreiben ein Bistro im Norden von Teneriffa

Sommer, Sonne, Strand und Meer: So stellen sich wohl die Meisten den Alltag auf Teneriffa vor. Ewald und Martina Pasenau aus Burladingen sind vor 17 Jahren auf die Ferieninsel ausgewandert und haben dort ein Bistro eröffnet.

 

Burladingen/Teneriffa. Zwölf Tage Heimaturlaub gönnten sich Martina und Ewald Pasenau im August in Burladingen. Denn ihr Traum, die Selbstständigkeit in der Gastronomie ist hart, auch auf der sonnenverwöhnten Ferieninsel. "Vor allem die ersten drei Jahre waren fatal", erzählt Ewald Pasenau. Ohne Gastro-Erfahrung hatten die beiden vor 17 Jahren ihre Zelte in Deutschland abgebrochen und im Norden von Teneriffa, in der Touristenhochburg Puerto de la Cruz, ihr Bistro "Don Eduardo" eröffnet.

Ein schwieriges Unterfangen. Und zu Anfang lief es überhaupt nicht. Die falschen Gäste, windige Ratschläge und kaum Umsatz. Als dann auch noch in ihre neue Wohnung eingebrochen und der ganze Schmuck gestohlen wurde, war sie natürlich da: die Angst aufgeben und nach Deutschland zurückkehren zu müssen.

"Doch wir haben Glück gehabt", blickt Ewald Pasenau erleichtert zurück. Stück für Stück haben sich die beiden eine Stammkundschaft aufgebaut, von der sie leben können. Und sogar eine Aushilfe fürs Wochenende haben sie inzwischen eingestellt.

Hauptsächlich deutsche Rentner und Langzeiturlauber kommen in den Wintermonaten zu ihnen, um vor der Kälte in der Heimat zu fliehen. Das Bistro ist so zu einem kleinen Treffpunkt auf der Sonneninsel geworden. Zwischen den Stammgästen haben sich über die Jahre Freundschaften entwickelt. "Das macht uns schon stolz", erklärt Martina Pasenau. Von Flensburg bis Österreich, aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, kommen die Gäste und treffen sich bei den Pasenaus. Und das, nicht zuletzt wegen des Essens. Deutsche Spezialitäten haben sie auf ihrer Karte, und die Zutaten lassen sie zu großen Teilen aus Deutschland importieren. "So bekommen die Gäste auch die gewünschte und gewohnte deutsche Qualität".

Und trotz allem sei es schwer, neue Gäste ins Bistro zu locken, erklären die Beiden. Im Winter haben sie zum Glück die Stammgäste. Im Sommer kommen aber immer weniger Touristen nach Teneriffa. "Die Balearen sind einfach günstiger und näher", vermutet Ewald Pasenau. "Und die, die kommen, buchen in den großen Clubs ›All-inclusive‹-Pakete. Das hat vieles kaputt gemacht", ergänzt sie. Nur noch wenige deutsche Restaurants gebe es überhaupt es auf der Insel.

Von einem auf den anderen Tag ist das Lokal wie leergefegt

Aber auch so ist die Gastronomie ein harter Job, ganz besonders im Urlaubsparadies. "Wir müssen den Umsatz eines ganzen Jahres in nur fünf Monaten machen", erklärt Martina Pasenau. Bis zu zehn Stunden am Tag seien sie in den Wintermonaten voll im Einsatz. Und dann sei von einem Tag auf den anderen Schluss. Am 31. März waren noch fast vierzig Gäste im Lokal, tags darauf, am 1. April, war es gerade noch einer. "Im Sommer drehen wir dann Däumchen", lacht Ewald Pasenau, "aber es gefällt uns alles in allem schon".

Immerhin können die beiden so ihrer alten Heimat einen kurzen Besuch abstatten, bevor es Mitte September mit dem wichtigen Wintergeschäft langsam wieder los geht.