Wegen seines Flirts mit der AfD und seinen rechtsnationalen Äußerungen im Burladinger Amtsblatt bekommt Bürgermeister Harry Ebert immer noch scharfen Gegenwind. Foto: Schwarzwälder-Bote

Wegen seines Flirts mit der AfD und seinen rechtsnationalen Äußerungen bekommt Bürgermeister immer noch Gegenwind.

Burladingen - Wegen seines Flirts mit der AfD und seinen rechtsnationalen Äußerungen im Burladinger Amtsblatt bekommt Bürgermeister Harry Ebert immer noch scharfen Gegenwind. Die "Alboffensive – kein brauner Albt(r)aum" fordert jetzt seinen Rücktritt. Zuvor hatten Bürger bereits in Leserbriefen ein Amtsenthebungsverfahren oder eine Dienstaufsichtsbeschwerde gefordert. In der jüngsten Ausgabe des Burladinger Amtsblatts erscheint auf Seite elf die Stellungnahme der Freien Wähler zu dem Vorgang. Dem Besuch des AfD-Landtagsabgeordneten Hans Peter Stauch hatte Ebert in der vorangegangenen Ausgabe des Amtsblatts auf Seite drei breiten Raum eingeräumt.

Moritz Elser, Pressesprecher der Alboffensive, kommentiert: "Die aktive Ignoranz des Burladinger Bürgermeisters gegenüber den rechten Umtrieben in seiner Stadt hat seit Jahresanfang eine Erklärung. Der Bürgermeister hat offenbar selber ein rechtes Weltbild. Er wurde aber nicht als AfD-Sympathisant gewählt. Somit muss er sein Mandat zur Verfügung stellen." Bereits mit seinen Online-Sympathiebekundungen, so die Alboffensive, habe Burladingens Bürgermeister klar gemacht, wo er politisch steht: Ganz rechts außen.

Nun suche der Burladinger Bürgermeister auch offline den Kontakt zur AfD. "Stauch und Ebert verstanden sich offenbar prächtig. Das wundert kaum, da die beiden Herren einige inhaltliche Gemeinsamkeiten haben dürften", kommentiert die Alboffensive. Laut Amtsblatt sei auch über die "Asylantenproblematik" geredet worden. Ebert sei froh, dass Burladingen nur wenige Flüchtlinge hätte aufnehmen müssen. Trotzdem beklage er die "horrenden Ausgaben" und nennt es "ein Unding, dass in Hechingen minderjährige Flüchtlinge in einer Klinik untergebracht wurden".

Wie bei Rechtspopulisten üblich, stelle der Bürgermeister die Gruppen der Ärmsten in Konkurrenz zueinander, kritisiert die Alboffensive. Ebert beklage, dass die minderjährigen Flüchtlinge angeblich ein "Internat mit Vollpension" zur Verfügung gestellt bekämen, während andere Menschen im Kreis ihren Kindern das Schulmittagessen nicht bezahlen könnten.

"Auf die Idee eine Unterstützung für alle Bedürftigen zu fordern, kommt der Bürgermeister mit seiner nationalistischen Logik natürlich nicht", so die Alboffensive weiter. "Sowohl seine Facebook-Likes als auch sein inhaltlicher Flirt mit der AfD sind ein handfester Skandal." Vielen Menschen in Burladingen dürften angesichts der offenen Sympathien des Bürgermeisters für eine rechtspopulistische Partei inzwischen Zweifel gekommen sein, ob ihre Stimme für Ebert gut angelegt war. Zwar kämen die jüngsten Skandale um Eberts politische Vorlieben nicht überraschend. Seine "eklatante Sehschwäche auf dem rechten Auge" sei zwar schon immer auffällig gewesen, jetzt, so die Alboffensive, sei es aber genug. "Angesichts seiner jüngsten Eskapaden fordern wir seinen sofortigen Rücktritt." Dies werde aber nicht ohne starken Druck geschehen, und den könnten nur die Burladinger Bürger aufbauen.