Auch das ehemalige Hotel Post ist bei den Bürgern sehr beliebt gewesen.Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Eine Brauerei, die Landwirtschaft, eine Mühle oder Säge gehörten oftmals noch dazu

Burladingen (hp). Es ist lange her, als es in Burladingen in fast jeder Straße eine oder mehr Gastwirtschaften gab und drei Brauereien den Durst der Burladinger löschten. In einer Serie lässt der Schwarzwälder Bote diese Zeiten noch einmal aufleben und erinnert an teils längst vergessene Schenken.

Es werden nur noch wenige Burladinger sein, die sich an die Vielzahl der Burladinger Gaststätten erinnern können. Die Einwohnerzahl war deutlich niedriger, es gab kein Fernsehen und nur wenig kulturelle Veranstaltungen, lediglich Theater wurde des häufigeren gespielt. Man ging "z’Liacht" um Neuigkeiten zu erfahren und Heizkosten zu sparen. Und die Männer, die gingen in "ihr" Wirtshaus. Das war auch für den örtlich ansässigen Handwerker unter der Arbeitszeit kein Problem, man wusste ja, wo man ihn finden konnte. Allerdings konnten viele der Wirtshäuser nie nur als Gaststätten existieren. Zu ihnen gehörte meist eine Landwirtschaft, andernorts eine Mühle oder Sägemühle. Mittlerweile haben sie eine Änderung ihrer Nutzung erfahren oder sind ganz von der Bildfläche verschwunden. Noch heute schließen auf den Dörfern immer mehr Gasthäuser. Einer der Gründe für das Sterben der Dorfkneipen ist der, dass sich immer mehr Stammtische auflösen.

Aber auch die strengen gesetzlichen Auflagen. Gerade bei der Übergabe an einen Nachfolger werden die Bestimmungen genau geprüft und nicht selten würden, etwa beim Brandschutz, hohe Investitionen fällig.

Neben der Veränderung des Konsumverhaltens – der Frühschoppen oder der Stammtisch spielen längst nicht mehr die Rolle wie früher – und der zunehmenden Mobilität trägt in manchen Gemeinden auch die Vereinsgastronomie dazu bei, dass immer mehr Wirtshäuser ihre Pforten schließen. Gerade auf dem Land ist das Problem noch ausgeprägter als in der Stadt. Promillegrenze und das neue Nichtrauchergesetz trugen in der Vergangenheit das ihrige dazu bei.

Wer hat noch Fotos oder Erinnerungsstücke?

Grund genug, dass der Schwarzwälder Bote die Geschichte dieser Wirtschaften in Erinnerung ruft und Jüngeren einen Blick in die Ortsgeschichte ermöglicht. Sollte einer unserer Leser im Besitz eines alten Fotos oder eines anderen Erinnerungsstücks sein oder eine Anekdote kennen, der darf sich gerne an die Redaktion wenden.