Der Ärztehaus-Investor droht nun mit rechtlichen Schritten. Foto: Rapthel-Kieser

Benevit-Chef stellt sich gegen Behauptungen von Bürgermeister und Gemeinderat Schweitzer. Rechtliche Schritte.

Burladingen - Der Streit zwischen Benevit-Chef Kaspar Pfister, Investor des geplanten Burladinger Ärztehauses, und Bürgermeister Harry Ebert geht weiter. Nun droht Pfister mit rechtlichen Schritten gegen Ebert – und gegen Gemeinderat Armin Schweitzer.

In zwei Briefen hat sich Ärztehaus-Investor Kaspar Pfister an den Burladinger Bürgermeister und den Gemeinderat Armin Schweitzer (Freie-Wähler) gewandt. Beiden droht er mit rechtlichen Schritten, "sollten Sie Ihre Behauptungen fortsetzen". Dabei geht es um Behauptungen in Eberts Bericht im Amtsblatt der Stadt Burladingen vom 1. Juni.

Dort hatte Ebert die Gemeinderäte Dörte Conradi und Alexander Schülzle angegriffen, sie seien die Schuldigen für die "Gefährdung des Ärztehauses". Während es so ausgesehen habe, als fordere Investor Kaspar Pfister den Rückzug des Bürgermeisters aus dem Projekt, sei das in Wahrheit die Forderung der beiden gewesen.

"Behauptungen falsch"

Dieser Behauptung widerspricht Pfister nun in seinem Brief an Ebert: "Es ist falsch, dass Frau Conradi und Herr Schülzle mich gegen Sie aufgehetzt hätten. Als erfahrener Geschäftsmann lasse ich mich nicht für fremde Interessen vor einen Karren spannen und bilde mir vor allem meine eigene Meinung." Die Aussagen Eberts seien "schlichtweg unwahr", betont der Investor, zudem schaden sie "meiner Firma und meiner Person". Er erwarte von ihm, "dass dies ab sofort unterbleibt."

Zudem schreibt Pfister: "Weiter habe ich nicht zuletzt zum Wohle meiner Gesellschaften und meiner Mitarbeiter jeden Schaden von Ihnen abzuwenden. Abgesehen davon, dass dies nicht meine politische Ansicht ist, muss und werde ich mich immer von rechtem Gedankengut und Ausländerfeindlichkeit deutlich und auch in der Öffentlichkeit klar distanzieren." Allein aus diesem Grunde habe er sich damals entschlossen gehabt, das Projekt Ärztehaus zu beenden, schreibt der Investor.

Brief an Schweitzer

In einem weiteren Schreiben wendet sich Kaspar Pfister an den Arzt und Gemeinderat Armin Schweitzer. Der hatte in einem Leserbrief am 7. Juni behauptet, Pfister habe sein ursprünglich beendetes Projekt in Burladingen erst wieder aufgenommen, nachdem die Verhandlungen für ein Ärztehaus im benachbarten Gammertingen geplatzt seien. Die Begründung, Pfister wolle in Burladingen wegen der AfD-Nähe Eberts nicht bauen, hatte Schweitzer dort als "fadenscheinig" bezeichnet.

Pfister schreibt nun: "Die Unterstellung, das Projekt in Burladingen komme nur deshalb zu Stande, weil ich in Gammertingen eine Absage erhalten habe, ist falsch. Ich verbiete mir, öffentlich meinen Charakter in Frage zu stellen oder nun wiederholt völlig aus der Luft gegriffene Argumente aufzutischen, um meine Motivation für das Projekt in Burladingen zu diskreditieren. Selbst wenn ich in Gammertingen zu- oder absagen würde – eine Frage, die sich gar nicht stellt – hätte das mit Burladingen nichts zu tun". Dies verlasse "vollends die Sachebene" und sei eine "klare Verleumdung, die strafrechtlich verfolgt werden kann", so Pfister.

Info

Streit ums Ärztehaus

Das Projekt Ärztehaus in der Burladinger Stadtmitte bewegt die Gemüter. Nach den Sympathiebekundungen des Bürgermeisters Harry Ebert zur AfD, seinen abwertenden Äußerungen gegen minderjährige Flüchtlinge, und Vorwürfen gegenüber dem Landkreis und dem Gemeinderat, hatte Investor Kaspar Pfister zuerst einen Baustopp verhängt.

Er forderte ein Signal von Ebert, dass sich dessen politischen Ansichten nicht mit dem Ärztehaus vermischen. Nachdem der Gemeinderat vorgeschlagen hatte, der Bürgermeister solle seine fremdenfeindlichen Parolen widerrufen oder sich vom Ärztehaus zurückziehen, hatte Pfister das Projekt wieder aufgenommen.