Die Bagger räumen auf. Die Kurve an der Kreisstraße in Ringinger wird wieder verkehrssicher. Foto: Rapthel-Kieser

Bagger machen baufälliges Gebäude dem Erdboden gleich. Vielbefahrene Kreisstraße ist wieder verkehrssicher.

Burladingen-Ringingen - Mehr als zwei Jahre lang beschäftigte das Enders-Haus in der Kirchgassenkurve in Ringingen die Gremien und Behörden, weil es zerfiel, den Verkehr gefährdete und die Besitzer nicht greifbar waren. Jetzt rollen die Bagger und machen das Gebäude dem Erdboden gleich.

Und während da an der Ortseinfahrt von Richtung Burladingen, schräg gegenüber der Kirche, die Steine abgetragen werden, dürfte dem Ortschaftsrat von Ringingen, der sich am heutigen Dienstagabend zu seiner alljährlichen Ortsbegehung trifft, ein großer Stein vom Herzen fallen. Denn immer wieder war das zerfallende Haus Thema im Gremium, es gab Nachfragen in der Bürgerfragestunde und im Burladinger Gemeinderat, die Verkehrsbehörde des Landratsamtes musste sich gar der Sache annehmen.

Das Gebäude steht an der Kreisstraße 7161 direkt in einer Kurve. Die Straße durch Ringingen ist, vor allem durch die permanenten Sperrungen der B 32 im Killertal, als Umleitungsstrecke viel befahren. Auch vom Schwerlastverkehr. Was vom Dach und vom Mauerwerk des Enders-Hauses, so nannten es die Ringinger nach seinem letzten Besitzer, gelegentlich auf die Straße fiel, musste die Behörden auf den Plan rufen. Schutzzäune wurden aufgestellt und immer wieder versuchte man, Klarheit über die Besitzverhältnisse zu bekommen. Mit dem jahrelangen Ärgernis ist jetzt Schluss.

Ortschaftsrat schmiedet neue Pläne

Der Ortschaftsrat wird sich heute Abend sicher über das unterhalten, was an die Stelle des alten Gebäudes treten könnte. Schließlich sind in den vergangenen Jahren einige alte Ringinger Häuser, die noch landwirtschaftlichen Charakter, Scheune und große Gärten hatten, abgerissen worden. Gebaut oder geplant wurden moderne Ein- oder Mehrfamilienhäuser und , wie im Falle des Architektenhauses Rupp auf dem Gelände der ehemaligen Schmiede, gar richtungsweisende, ökologisch und energetisch herausragende Projekte.

Das Abrisshaus steht an historisch bekannter Stelle. Bereits 1662 wurde ein Vorgängergebäudes als fürstenbergisches Lehengut benannt, im Dreißigjährigen Krieg fiel der dortige Bau einem Brand zum Opfer. Im Ringinger Häuserbuch, das einst der Ringinger Ortschronist und Erzbischöfliche Pfarrarchivar Johann Adam Kraus anlegte, trug das Gebäude den Namen "Lexes Haus". Die alten Ringinger nannten es zuletzt oft auch Enders-Haus.