Die SPD schaute sich in der Burgschule um. Foto: Steinrode

Die Nagolder Burgschule und deren Schülerinnen und Schüler kämpfen mit großen Herausforderungen – gerade was den Sportunterricht angeht. Davon überzeugte sich die Nagolder SPD.

Kinder und junge Menschen bestmöglich unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten zu fördern und ihnen die entsprechende Schulbildung anzubieten, ist ein wesentlicher Baustein für ihre Entwicklung. Dies zu gewährleisten und für die Räumlichkeiten zu sorgen, ist unter anderem Aufgabe des Schulträgers. Doch dies funktioniert nicht immer reibungslos.

 

Die SPD-Gemeinderatsfraktion und die SPD Nagold hatten auf Einladung der Burgschule Nagold einen Vororttermin wahrgenommen, um sich über die aktuellen Herausforderungen im Hinblick auf den Sportunterricht zu informieren. Fraktionsvorsitzender Daniel Steinrode betonte die Wichtigkeit, in Kontakt mit den Schulen zu bleiben: „So erfahren wir am schnellsten, wo es Handlungsbedarf gibt, und können im Gemeinderat nachsteuern.“

Umsetzung wird durch äußere Rahmenbedingungen erschwert

Die Schulleiterin der Burgschule Nagold, Denise Ziegler, betonte die Wichtigkeit von Sport: „Ein gutes Sport- und Bewegungsangebote spielt gerade für die Kinder unserer Schule eine ganz besondere Rolle“. Doch genau im Bereich Sport hakt es derzeit immer wieder und die Umsetzung des Sportunterrichts wird durch äußere Rahmenbedingungen erschwert.

Nachdem zu Beginn des Schuljahres das zuständige Busunternehmen den Transport kündigte, mussten Schulleitung und Kollegium kreativ werden, damit der Sportunterricht überhaupt stattfinden konnte. Inzwischen findet der Transport der Schulkinder zu den Sportstätten über Taxifahrten statt. „Die Stadtverwaltung hat sich dafür sehr engagiert, aber das kann keine Dauerlösung sein“, meint Sportlehrer Derek Fritsch. Denn das sei teuer und täglich mit höherem Organisationsaufwand verbunden.

Gezieltere Absprache unter den Schulen mit Innenstadtlage

Zu Beginn des Halbjahres habe es darüber hinaus viel Unmut wegen kurzfristiger Stundenplanänderungen anderer Schulen und damit verbundenen weitreichenden Änderungen der Hallenbelegungspläne gegeben, betonte die stellvertretende Schulleiterin Ariane Schnell. „Eine gezieltere Absprache unter den Schulen mit Innenstadtlage und bessere Koordination bezüglich der Hallenbelegungen wäre wichtig, damit alle Schüler schulnahe Sportmöglichkeiten haben“ forderte Stadtrat Marco Ackermann.

Eine weitere Schwierigkeit stellt die Familien der Schülerinnen und Schüler des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) aktuell vor immense Probleme: die Streichung der Zuschüsse zur Schülerbeförderung durch den Kreis Calw für Kinder mit besonderem Förderbedarf sorge für viel Unruhe, Besorgnis und Unsicherheit unter den Familien, berichtete Lehrerin Jessica Haag. Für viele sei dies eine sehr große finanzielle Mehrbelastung. Beschlossen wurde dies im Kreistag Calw durch die Stimmen der Fraktionen der Freien Wähler, Grünen, CDU gemeinsam mit der AfD, gegen die Stimmen der SPD.

„Die Schule muss frei wählbar bleiben, damit alle Kinder ihren Talenten entsprechend gefördert und unterstützt werden können“, forderte Stadträtin Daniela Steinrode: „Wenn der Schulweg aufgrund der hohen Kosten nicht mehr möglich ist, dann müssen Kinder mit besonderem Förderbedarf Regelschulen vor Ort besuchen, wo sie nicht die entsprechende Förderung erfahren können und die Lehrkräfte mit dieser Herausforderung zusätzlich belastet werden.“